Ich bin gerade in Pokahra - Nepal und will nun endlich mal ueber meinen trip nach Tibet berichten.
Es war ja erst echt nicht klar ob ich es machen kann, weil die Regierung die Grenzen einfach mal oeffnet und schliesst wie sie lustig sind. Zum Beispiel sind in den ersten 2 Oktoberwochen die Grenzen wieder gesperrt, weil es ein Festival gibt...so habe ich das einzige moegliche Zeitloch bekommen ;-) Gott sei Dank.
Naja und mit meiner wieder mal super Tasttatur (Buchstaben fehlen und ich muss heftig drauf hauen) starte ich mal mit der Anfang der "Abenteuer-Reise". Ich entschied mit Bill aus Canada gemeinsam den Trip zu machen und startete am Samstag frueh um 5 am aus dem "Kathmandu Guesthouse" (Kathmandu 1300m), liessen unsere grossen Taschen im Hotel (mussten nix fuer zahlen) und nur mit Rucksack in der Morgenkuehle los zu 2 Touri bussen. Drinne wurden uns erstmal die "lonly planat-Tibet guidebooks" abgenommen, weil wir damit nicht die Grenze ueberqueren konnten. Man durfte keine "Dalai Lama" - Bilder und Guidebooks mitnehmen und selbstverstaendlich kein T-shirt mit dem Aufzug "Free Tibet" ;-)
Unser Spruch der Reise mit 37 Leuten aus aller Welt (Belgien, Japan, Malaysia, Spanien, Brasilien, Italien, Frankreich,..) war "its not so bad" ;-)
Denn es fing gleich am ersten Tag an. Wir fuhren furh los zur Grenze, stoppten zum Fruehstueck und dann an einem Erdrutsch auf der Nepali-seite. Wir warteten ewig, bis der Guide sagte, ok nehmt euren Kram und los gehts laufen ueber die Steine- dem Erdrutsch. Mein Spruch des Tages und der Reise: " Ach komm: Adventure juhu" ;-)
Als wir dann grade noch so die Grenze sahen und ueberqueren konnten (5.30 pm schliessen die Grenzen zu Tibet) wechselten wir erstmal Geld von Nepali- Rupees in Yuan (chinese money; 1 Euro sind 100 Yuan). Es war schon krass wir wurden andauernd kontrolliert, im Regen an der Grenze vor einem rieseigen Metalltor stehend spuerte jeder die Enge, die Kontrolle, den Zwang und das hilflose Hilfeschreien des Landes schwappte ueber das Gitter zu uns rueber. So sagten wir by Nepal- hello Tibet. Unsere Rucksaecke wurden gefilzt, wir wurden gefragt nach Buechern ueber Tibet, wir mussten unsere Einreise-Erlaubnis zeigen und ich bekam leider keinen entry-stempel fuer Tibet. Es war nicht sooo bad die Grenze zu ueberqueren, als wir dachten.
Durch die Verspaetung (wir rutschten noch gerade so 5.30pm ueber die Grenze, uebernachteten wir in einem "Hotel" mit 5-Raum Betten, der Dusche ueber der Strasse, heftig dreckiger Toilette (und da war ich schon echt viel gewoehnt!) und beschlossen nach einem dinner in Klamotten in modrigen Betten zu schlafen.
Ganz ehrlich ich fuehlte mich schrecklich. Nicht nur die Depression des Landes ergreifte mich, es regnete, es war kalt, jemand schnarchte im Zimmer, ich war noch 2 Tage davor krank gewesen und ich fuehlte mich wie ein Fluechtling. Toller Start.
Aber dann fuhren wir von Zhangmu (2300m) durch die Berge, fuhren unter Wasserfaellen hindurch, ich fuellte meine erste 2GB SD Karte, zu dem Ort Lhatse (4050m). Auf dem Weg dort hin ging es mir richtig schlecht. Ich hatte echt zu kaempfen mit der Hoehenkrankheit. Mir war super schlecht, konnte nicht essen, hatte Kopfschmerzen, dachte ich ich muss mich jede Secunde uebergeben (was ich mir schon seit meiner Kindheit abgeschworen hatte) und fuehlte mich wie von der Schwerelosigkeit auf den Boden geworfen. Unser Guide war ne Trantuete und half mir nicht wirklich. Ich trank heisses Wasser, lief sehr langsam und setzte mich und erst am naechsten Tag wurde es besser, als ich mich an die Himalaya- Hoehe gewoehnt hatte. Meine Herrn, wenn ch daran zurueck denke...
An unserem Lunchort haetten wir den Mt. Everest sehen koennen, war aber leider zu wolkig und mir war eh schlecht, so war das nix.
Nach zwei Tagen Busfahrt kamen wir in Lhatse an und...hatten Stromausfall (und natuerlich kein Wasser) im ganzen Ort seit 2 Tagen und noch weiteren 3 Tagen. So versuchten wir heil in unser Zimmer zu kommen und holten uns aus dem Kanister Wasser fuers Zaehne putzen und krochen in Klamotten, nach einem improvisierten dinner, im Kerzenschein - ohne Dusche (seit 2 Tagen) ins kalte - es regnete immer noch- Bett.
Wir ueberwunden riesig hohe Passe von 5050m, sahen Kloester und erreichten nach 6h Busfahrt Shigatse (3850m). Auch dort sahen wir riesige Kloester, wo leider nur noch 500 Moenche statt 10 000 wohnen, da 1959 die "cultural revolution" stattfand- auf deutsch: Buddismus wurde platt gemacht, Moenche getoetet und Menschen gequaelt. Aber ich denke hier ist gerade zu wenig Raum fuer History-lesson. Nach nun so langer Zeit in den selben Klamotten und ohne Dusche, hatte ich hier nun Zeit und - kaltes- Wasser um endlich Haare zu waschen, was fuer eine Wohltat. Und es wurde langsam etwas waermer in Tibet.
Am vierten Tag ging es dann von Shigatse ( 2. groesste Stadt in Tibet) nach Gyantse(3975m), der dritt groessten town in Tibet, wleche vorher die Hauptstadt vor Lhasa war. Von da aus 7h zur Hauptstadt Lhasa- die mir ehrlich gesagt nicht gefaellt. Da war unser Spruch: "ugly Lhasa" (Haessliches Lhasa).
Aber nun war es hier waermer und wir konnten im T-Shirt Kloester und Tempel anschauen und hatten Freizeit den alten Teil der Stadt zu erkunden und natuerlich sich gleich mal zu verlaufen ;-)
Mittlerweile hatte ich mich mit meinen zwei schwulen Freunden Sandro und Alvero aus Brasilien angefreundet, mit denen es echt lustig war.
Wir sahen, wie die Menschen in Tibet Buddha und die Dalai Lamas's verehren und wieviel Anstrengung sie aufwenden um den Goettern und deren Reinkarnationen zu dienen. Am 7 Tag sahen wir den Palast des Dalai Lamas (14. Reinkarnation), der nun in Indien lebt, "Potala". Leider durften wir nur eine Stunde drinne sein, sahen aber alle persoenlichen Raueme und genossen den Ausblick auf die Berge, welche die Moenche hier jeden Tag haben. Aber es beschlich uns auch eine Trauer, als wir die chinesische Flagge auf dem Gebaeude sahen, welches als Machtsymbol im Wind wehte und zu wissen, dass ein Mann- der Dalai Lama gerufen wird- seit so langer Zeit nicht in seiner Heimat leben darf. Das tut echt weh. Und der Gedanke: Haben wir das Land noch in seiner Ursprungsform gesehen, wann wird es untergehen, wird es untergehen, wie wirds politisch weitergehen, wird es Tibet in 10 Jahren noch so geben?
Vielleicht ist es nun hier der Platz zu beschreiben was es fuer ein Gefuehl ist in Tibet und Lhasa.
Tibet ist und war einunglaublich schoenes Land. Die Gebirge sind unterschiedlich, die findest unterschiedliche Vegetation, Schafe, Ziegen und yak's auf der Strasse, Doerfer mit grossen und schoen geschmueckten Haeusern und Menschen, deren Wangen dunkelrot gefaerbt sind, weil die Sonne und die Kaelte zugleich Arbeit geleistet haben. Du siehst freudig rennende Kinder, Eltern die hart auf dem Feld arbeiten und junge Maedels, die sich die Haare gefaerbt haben. Frauen und Maenner, mit langen Haaren und bunten Baendern geflochten in ihr Haar und zu einem Kranz um den Kopf gebunden. Lange Kleider, Schuerzen und Blusen und grosse Ohrringe (genau mein Ding) schmuecken die Frauen. Und dann siehst du an fast jedem Haus chinesische Flaggen (rot mit 5 Sternen), nirgendwo tibetische Flaggen, eine "Strasse der Freundschaft", die die Chinesen gebaut haben- was aber einfach mal nix mit den Fakten zu tun hat, sehr junge Soldaten in der Stadt- natuerlich nur im Gebiet der tibetischen Leute und nicht im Viertel der Chinesen. Dann kannst du genau erkennen wer Chinese ist und wer Tibetischer Abstammung ist. Du fuehlst dich von den Soldaten nicht geschuetzt (vor was?), sondern kontrolliert. Der Eindruck wird erweckt, dass es nur um eine Ausuebung einer Uebermacht geht und dir ganz klar sein soll, wer hier die Hosen an hat. Mein Gefuehl kam hoch gemeinsam mit den Tibetern die jungen Soldaten aus ihrem Unterstand rauszuziehen und mal "ordentlich zur Brust zu nehmen" (oder wenn ich in Deutschland bin der Frau Merkel mal n Brief zu schreiben).Wir durften nie ueber Politik reden, geschweige denn "Free Tibet" sagen, welches wir beim Bier (mir schmeckte es nicht) aus vollem Herzen celebrierten. Der Guide sagte immer, wir duerfen ihn nichts politisches fragen- was mich in meiner journalistischen Neugierde natuerlich nicht davon abhielt ihn nach dem in China verschwunden Jungen, der als naechtse Reinkarnation definiert wurde, zu fragen.
Typisch Tibet ist: Prayerflags in rot, gruen, weiss, blau - Buddhismus- Prayer Perlenkette - Yak - Yak butter and milk (salzig und eklig).
Am Abend des vorletzten Tages sahen wir eine riesige Wasser- und Lichtshow vor dem "Potala"- natuerlich mit chinesischer Musik und Flagge. Und am 24.9. starteten ein Teil der Gruppe mit dem Bus wieder Richtung Grenze zu Nepal. Es war ein echtes Durcheinander. Der Guide wusste 2 Tage zu vor nicht wer wann von der Grupe wie nach Hause kommt oder weiterreist. Jeder regte sich auf und es war sehr unsicher wie und ob wir zurueck kommen. Als nun irgendwie alles geklaert war und wir dem genervten Guide widerstanden sassen wir zu neunt in einem kleinen Bus und tuckerten 2 Tage back to der Grenze zu Nepal. Es war sehr anstrengend, fuhren in der Nacht ueber Strasse ohne Licht und mit einem schlaefrigen Fahrer. Das letzte Hotel war echt die Kroenung. Mit dreckiger Tolette, einem undichten Dach (wodurch wir 2 Betten nicht nutzen konnten), Regen und Kaelte schliefen wir, nach einem improvisierten Dinner, in Klamotten in einem modrigen Bett ohne duschen zu koennen. Lecker.
Am naechsten Morgen traf ich einen Deutschen, der nach Indien umsiedelt, der sagte wir koennen nicht weiter reisen, weil es erneut so heftig geregnet hatte (Monsoonzeit war eigentlich zu ende), dass es erneut heftige Erdrutsche gegeben hatte. Na toll- nicht noch eine Nacht in dem super Hotel, obwohl ich gut (mit Ohrstoepseln) geschlafen hatte. Nach einem ganz ok' hen Fruehstueck warteten wir auf den Busfahrer, der nach 30 Minuten auch mal auftauchte, und nach 2h Wartezeit konnten wir die letzten 3h zur Grenze meistern. Nachdem wir unzaehlige geraeumte Erdrutsche ueberwunden hatten, wurden wir an der Grenze strikter gefilzt als am Anfang und Soldaten blaetterten in meiner Bibel als waere es sehr dangerous (ist es ja auch ;-) und als ich die Bemerkung fallen lies, dass es eh in deutsch ist und er sich nicht so viel Muehe machen braucht (was ich mir vielleicht auch haette verkneifen koennen, aber naja) schaute er sich noch intensiver meine anderen Buecher an und lies irgendwann los. Puh. Ich bekam meinen heiss gewuenschten Stempel von einem ueberfreundlichen Soldaten, der mich fragte ob mein Lippenpiercing weh tat- oh man was haben alle immer damit- und ich aber nicht schon wieder auffallen wollte, sagte ich freundlich : noe. Und ueberquerte die Grenze, sagte goodby and blessings to Tibet und hello to Nepal. Und schwupps waren 8 Tage rum. Die Gefuehle fuhren echt Achterbahn.
Unsere Rueckreise von 3h nach Kathmandu war dann auch noch "adventure" wie alles. Wir mussten nochmal auf Nepali -seite einen riesigen Erdrutsch ueberqueren, ich arrangierte ein Auto und einen Jeep, der uns dann nach 2 Tagen Abends um 6.30 in Thamel in Kathmandu absetzte, Bill und ich ein Guesthouse suchten, dinner hatten und unsere Taschen abholten und ich erstmal duschte- wiedermal kalt.
Nach 8 Tagen travelling: ernstgemeinte Freundeseinladungen uerberall in die Welt, 6GB voll Bilder, kalter Koerper, 2 neue Ringe, gemischte Gefuehle und Gebete fuer Tibet.
Da faellt mir nur noch ein: Feer Tbeit
In der Zeit gab es in Indien ein heftiges Erdbeben mit 6 Staerke. Ein Kollege in der Gruppe konnte es in Tibet spueren- ich aber kaum, aber wie gesagt ich taumelte eh wegen der Hoehe die erste Zeit. Und leider stuerzte ein Flugzeug (Buddha Air) am Sonntag dem 25.9. ueber Nepal mit Touristen ab und 19 Menschen starben. All das passierte um uns herum und ich bin dankbar, dass ich immer heil durchgekommen bin und trauere mit den Angehoerigen.
Es war ja erst echt nicht klar ob ich es machen kann, weil die Regierung die Grenzen einfach mal oeffnet und schliesst wie sie lustig sind. Zum Beispiel sind in den ersten 2 Oktoberwochen die Grenzen wieder gesperrt, weil es ein Festival gibt...so habe ich das einzige moegliche Zeitloch bekommen ;-) Gott sei Dank.
Naja und mit meiner wieder mal super Tasttatur (Buchstaben fehlen und ich muss heftig drauf hauen) starte ich mal mit der Anfang der "Abenteuer-Reise". Ich entschied mit Bill aus Canada gemeinsam den Trip zu machen und startete am Samstag frueh um 5 am aus dem "Kathmandu Guesthouse" (Kathmandu 1300m), liessen unsere grossen Taschen im Hotel (mussten nix fuer zahlen) und nur mit Rucksack in der Morgenkuehle los zu 2 Touri bussen. Drinne wurden uns erstmal die "lonly planat-Tibet guidebooks" abgenommen, weil wir damit nicht die Grenze ueberqueren konnten. Man durfte keine "Dalai Lama" - Bilder und Guidebooks mitnehmen und selbstverstaendlich kein T-shirt mit dem Aufzug "Free Tibet" ;-)
Unser Spruch der Reise mit 37 Leuten aus aller Welt (Belgien, Japan, Malaysia, Spanien, Brasilien, Italien, Frankreich,..) war "its not so bad" ;-)
Denn es fing gleich am ersten Tag an. Wir fuhren furh los zur Grenze, stoppten zum Fruehstueck und dann an einem Erdrutsch auf der Nepali-seite. Wir warteten ewig, bis der Guide sagte, ok nehmt euren Kram und los gehts laufen ueber die Steine- dem Erdrutsch. Mein Spruch des Tages und der Reise: " Ach komm: Adventure juhu" ;-)
Als wir dann grade noch so die Grenze sahen und ueberqueren konnten (5.30 pm schliessen die Grenzen zu Tibet) wechselten wir erstmal Geld von Nepali- Rupees in Yuan (chinese money; 1 Euro sind 100 Yuan). Es war schon krass wir wurden andauernd kontrolliert, im Regen an der Grenze vor einem rieseigen Metalltor stehend spuerte jeder die Enge, die Kontrolle, den Zwang und das hilflose Hilfeschreien des Landes schwappte ueber das Gitter zu uns rueber. So sagten wir by Nepal- hello Tibet. Unsere Rucksaecke wurden gefilzt, wir wurden gefragt nach Buechern ueber Tibet, wir mussten unsere Einreise-Erlaubnis zeigen und ich bekam leider keinen entry-stempel fuer Tibet. Es war nicht sooo bad die Grenze zu ueberqueren, als wir dachten.
Durch die Verspaetung (wir rutschten noch gerade so 5.30pm ueber die Grenze, uebernachteten wir in einem "Hotel" mit 5-Raum Betten, der Dusche ueber der Strasse, heftig dreckiger Toilette (und da war ich schon echt viel gewoehnt!) und beschlossen nach einem dinner in Klamotten in modrigen Betten zu schlafen.
Ganz ehrlich ich fuehlte mich schrecklich. Nicht nur die Depression des Landes ergreifte mich, es regnete, es war kalt, jemand schnarchte im Zimmer, ich war noch 2 Tage davor krank gewesen und ich fuehlte mich wie ein Fluechtling. Toller Start.
Aber dann fuhren wir von Zhangmu (2300m) durch die Berge, fuhren unter Wasserfaellen hindurch, ich fuellte meine erste 2GB SD Karte, zu dem Ort Lhatse (4050m). Auf dem Weg dort hin ging es mir richtig schlecht. Ich hatte echt zu kaempfen mit der Hoehenkrankheit. Mir war super schlecht, konnte nicht essen, hatte Kopfschmerzen, dachte ich ich muss mich jede Secunde uebergeben (was ich mir schon seit meiner Kindheit abgeschworen hatte) und fuehlte mich wie von der Schwerelosigkeit auf den Boden geworfen. Unser Guide war ne Trantuete und half mir nicht wirklich. Ich trank heisses Wasser, lief sehr langsam und setzte mich und erst am naechsten Tag wurde es besser, als ich mich an die Himalaya- Hoehe gewoehnt hatte. Meine Herrn, wenn ch daran zurueck denke...
An unserem Lunchort haetten wir den Mt. Everest sehen koennen, war aber leider zu wolkig und mir war eh schlecht, so war das nix.
Nach zwei Tagen Busfahrt kamen wir in Lhatse an und...hatten Stromausfall (und natuerlich kein Wasser) im ganzen Ort seit 2 Tagen und noch weiteren 3 Tagen. So versuchten wir heil in unser Zimmer zu kommen und holten uns aus dem Kanister Wasser fuers Zaehne putzen und krochen in Klamotten, nach einem improvisierten dinner, im Kerzenschein - ohne Dusche (seit 2 Tagen) ins kalte - es regnete immer noch- Bett.
Wir ueberwunden riesig hohe Passe von 5050m, sahen Kloester und erreichten nach 6h Busfahrt Shigatse (3850m). Auch dort sahen wir riesige Kloester, wo leider nur noch 500 Moenche statt 10 000 wohnen, da 1959 die "cultural revolution" stattfand- auf deutsch: Buddismus wurde platt gemacht, Moenche getoetet und Menschen gequaelt. Aber ich denke hier ist gerade zu wenig Raum fuer History-lesson. Nach nun so langer Zeit in den selben Klamotten und ohne Dusche, hatte ich hier nun Zeit und - kaltes- Wasser um endlich Haare zu waschen, was fuer eine Wohltat. Und es wurde langsam etwas waermer in Tibet.
Am vierten Tag ging es dann von Shigatse ( 2. groesste Stadt in Tibet) nach Gyantse(3975m), der dritt groessten town in Tibet, wleche vorher die Hauptstadt vor Lhasa war. Von da aus 7h zur Hauptstadt Lhasa- die mir ehrlich gesagt nicht gefaellt. Da war unser Spruch: "ugly Lhasa" (Haessliches Lhasa).
Aber nun war es hier waermer und wir konnten im T-Shirt Kloester und Tempel anschauen und hatten Freizeit den alten Teil der Stadt zu erkunden und natuerlich sich gleich mal zu verlaufen ;-)
Mittlerweile hatte ich mich mit meinen zwei schwulen Freunden Sandro und Alvero aus Brasilien angefreundet, mit denen es echt lustig war.
Wir sahen, wie die Menschen in Tibet Buddha und die Dalai Lamas's verehren und wieviel Anstrengung sie aufwenden um den Goettern und deren Reinkarnationen zu dienen. Am 7 Tag sahen wir den Palast des Dalai Lamas (14. Reinkarnation), der nun in Indien lebt, "Potala". Leider durften wir nur eine Stunde drinne sein, sahen aber alle persoenlichen Raueme und genossen den Ausblick auf die Berge, welche die Moenche hier jeden Tag haben. Aber es beschlich uns auch eine Trauer, als wir die chinesische Flagge auf dem Gebaeude sahen, welches als Machtsymbol im Wind wehte und zu wissen, dass ein Mann- der Dalai Lama gerufen wird- seit so langer Zeit nicht in seiner Heimat leben darf. Das tut echt weh. Und der Gedanke: Haben wir das Land noch in seiner Ursprungsform gesehen, wann wird es untergehen, wird es untergehen, wie wirds politisch weitergehen, wird es Tibet in 10 Jahren noch so geben?
Vielleicht ist es nun hier der Platz zu beschreiben was es fuer ein Gefuehl ist in Tibet und Lhasa.
Tibet ist und war einunglaublich schoenes Land. Die Gebirge sind unterschiedlich, die findest unterschiedliche Vegetation, Schafe, Ziegen und yak's auf der Strasse, Doerfer mit grossen und schoen geschmueckten Haeusern und Menschen, deren Wangen dunkelrot gefaerbt sind, weil die Sonne und die Kaelte zugleich Arbeit geleistet haben. Du siehst freudig rennende Kinder, Eltern die hart auf dem Feld arbeiten und junge Maedels, die sich die Haare gefaerbt haben. Frauen und Maenner, mit langen Haaren und bunten Baendern geflochten in ihr Haar und zu einem Kranz um den Kopf gebunden. Lange Kleider, Schuerzen und Blusen und grosse Ohrringe (genau mein Ding) schmuecken die Frauen. Und dann siehst du an fast jedem Haus chinesische Flaggen (rot mit 5 Sternen), nirgendwo tibetische Flaggen, eine "Strasse der Freundschaft", die die Chinesen gebaut haben- was aber einfach mal nix mit den Fakten zu tun hat, sehr junge Soldaten in der Stadt- natuerlich nur im Gebiet der tibetischen Leute und nicht im Viertel der Chinesen. Dann kannst du genau erkennen wer Chinese ist und wer Tibetischer Abstammung ist. Du fuehlst dich von den Soldaten nicht geschuetzt (vor was?), sondern kontrolliert. Der Eindruck wird erweckt, dass es nur um eine Ausuebung einer Uebermacht geht und dir ganz klar sein soll, wer hier die Hosen an hat. Mein Gefuehl kam hoch gemeinsam mit den Tibetern die jungen Soldaten aus ihrem Unterstand rauszuziehen und mal "ordentlich zur Brust zu nehmen" (oder wenn ich in Deutschland bin der Frau Merkel mal n Brief zu schreiben).Wir durften nie ueber Politik reden, geschweige denn "Free Tibet" sagen, welches wir beim Bier (mir schmeckte es nicht) aus vollem Herzen celebrierten. Der Guide sagte immer, wir duerfen ihn nichts politisches fragen- was mich in meiner journalistischen Neugierde natuerlich nicht davon abhielt ihn nach dem in China verschwunden Jungen, der als naechtse Reinkarnation definiert wurde, zu fragen.
Typisch Tibet ist: Prayerflags in rot, gruen, weiss, blau - Buddhismus- Prayer Perlenkette - Yak - Yak butter and milk (salzig und eklig).
Am Abend des vorletzten Tages sahen wir eine riesige Wasser- und Lichtshow vor dem "Potala"- natuerlich mit chinesischer Musik und Flagge. Und am 24.9. starteten ein Teil der Gruppe mit dem Bus wieder Richtung Grenze zu Nepal. Es war ein echtes Durcheinander. Der Guide wusste 2 Tage zu vor nicht wer wann von der Grupe wie nach Hause kommt oder weiterreist. Jeder regte sich auf und es war sehr unsicher wie und ob wir zurueck kommen. Als nun irgendwie alles geklaert war und wir dem genervten Guide widerstanden sassen wir zu neunt in einem kleinen Bus und tuckerten 2 Tage back to der Grenze zu Nepal. Es war sehr anstrengend, fuhren in der Nacht ueber Strasse ohne Licht und mit einem schlaefrigen Fahrer. Das letzte Hotel war echt die Kroenung. Mit dreckiger Tolette, einem undichten Dach (wodurch wir 2 Betten nicht nutzen konnten), Regen und Kaelte schliefen wir, nach einem improvisierten Dinner, in Klamotten in einem modrigen Bett ohne duschen zu koennen. Lecker.
Am naechsten Morgen traf ich einen Deutschen, der nach Indien umsiedelt, der sagte wir koennen nicht weiter reisen, weil es erneut so heftig geregnet hatte (Monsoonzeit war eigentlich zu ende), dass es erneut heftige Erdrutsche gegeben hatte. Na toll- nicht noch eine Nacht in dem super Hotel, obwohl ich gut (mit Ohrstoepseln) geschlafen hatte. Nach einem ganz ok' hen Fruehstueck warteten wir auf den Busfahrer, der nach 30 Minuten auch mal auftauchte, und nach 2h Wartezeit konnten wir die letzten 3h zur Grenze meistern. Nachdem wir unzaehlige geraeumte Erdrutsche ueberwunden hatten, wurden wir an der Grenze strikter gefilzt als am Anfang und Soldaten blaetterten in meiner Bibel als waere es sehr dangerous (ist es ja auch ;-) und als ich die Bemerkung fallen lies, dass es eh in deutsch ist und er sich nicht so viel Muehe machen braucht (was ich mir vielleicht auch haette verkneifen koennen, aber naja) schaute er sich noch intensiver meine anderen Buecher an und lies irgendwann los. Puh. Ich bekam meinen heiss gewuenschten Stempel von einem ueberfreundlichen Soldaten, der mich fragte ob mein Lippenpiercing weh tat- oh man was haben alle immer damit- und ich aber nicht schon wieder auffallen wollte, sagte ich freundlich : noe. Und ueberquerte die Grenze, sagte goodby and blessings to Tibet und hello to Nepal. Und schwupps waren 8 Tage rum. Die Gefuehle fuhren echt Achterbahn.
Unsere Rueckreise von 3h nach Kathmandu war dann auch noch "adventure" wie alles. Wir mussten nochmal auf Nepali -seite einen riesigen Erdrutsch ueberqueren, ich arrangierte ein Auto und einen Jeep, der uns dann nach 2 Tagen Abends um 6.30 in Thamel in Kathmandu absetzte, Bill und ich ein Guesthouse suchten, dinner hatten und unsere Taschen abholten und ich erstmal duschte- wiedermal kalt.
Nach 8 Tagen travelling: ernstgemeinte Freundeseinladungen uerberall in die Welt, 6GB voll Bilder, kalter Koerper, 2 neue Ringe, gemischte Gefuehle und Gebete fuer Tibet.
Da faellt mir nur noch ein: Feer Tbeit
In der Zeit gab es in Indien ein heftiges Erdbeben mit 6 Staerke. Ein Kollege in der Gruppe konnte es in Tibet spueren- ich aber kaum, aber wie gesagt ich taumelte eh wegen der Hoehe die erste Zeit. Und leider stuerzte ein Flugzeug (Buddha Air) am Sonntag dem 25.9. ueber Nepal mit Touristen ab und 19 Menschen starben. All das passierte um uns herum und ich bin dankbar, dass ich immer heil durchgekommen bin und trauere mit den Angehoerigen.


































