Samstag, 28. Mai 2011

Internetshop und Urlaub im Urlaub

Juhu, ich habe den einzigen Internetshop in der ganzen Umgebung gefunden. Und dass nutzte ich nun schon seit fats 2 Stunden mit Musik im Ohr und kaum noch Sitzfleisch..
Aber los gehts.
Ich lebe wieder mit Ameisen in einem Bett und 17 Kindern unter einem Dach und geniesse wieder den indischen Tee, der nun wieder leckerer wird, aber nicht an Maries Tee in Danishpet ran kommt. :-)
Es ist echt so interessant und lustig hier in Indien zu leben. Kennt ihr von Gerhard Schoene den Songtext, wo Kinder in einem Traumland leben, wo sie keine Zaehne putzen muessen und co? Das ist hier!
Beim Essen kannst du nach beherzen roelpsen, pupsen und popeln (nein das alles mache ich nicht!), du musst nicht Danke sagen, Muell wird einfach auf den Boden geworfen, Zaehne werden nur frueh geputzt und die Rotznase wird an den Klamotten abgeputzt. Die Kinder duerfen schreien und auf dem Tisch stehen.
Aber ich muss auch sagen, sie sind alle sehr fleissig, putzten das ganze Haus, machen freiwillig den TV aus und helfen sich gegenseitig (na klar pruegeln sie sich auch).
Ich mag die Kinder sehr, auch wenn ich meine 80 anderen Kinder vermisse. Ich werde Ende Juni nochmal nach Danishpet fahren. Juhu.
 Viele von ihnen haben ihre Eltern an HIV verloren und sind selber infiziert. Der eine will Polizist werden und wenn die Noten nicht ausreichen gehts zur Navi. Die andere will Prof. werden und ein weiteres Maedel Lehrerin. Jeder Mitarbeiter kennt die Realitaet, aber wir hoffen und warten ab. Schon jetzt gibts Streit wer von den Kleinen auf meinem Schoss sitzten darf. Wir haben Zeiten ausgemacht. Jeder 2 Minuten :-) Sehr lustig.

Aber nun zu meinem Urlaub im Urlaub :-) Ich war ja mit Monika 2 Wochen in TamilNadu und Kerala, 2 Statten in Indien, unterwegs. Es war wunderbar und sie uebermittelte mir alle lieben Gruesse (das hat gedauert...) und die tollen Geschenke (Danke nochmal!). Wir sind durch:
Chennai-Mamalapuram-Pondicherry-Tanjore-Trichy-Madurai-Periyar-Alleppey-Kochin- Kovalam gefahren, haben viele viele viele Tempel gesehen (den groessten in Indien) und den laengsten Strand der Welt (so haben sie ihn uns verkauft) begangen. Wir haben einen Tag und eine Nacht auf einem echt coolen Hausboot verbracht. Wir haben totale Lachattacken bekommen. Unsere Theorie ist immer noch, dass durch das Schauckeln das Kind in uns durchkam... Wir fuehlten uns wie Koenige. Ein Boot nur fuer uns allein. Ich musste ganz schoen damit kaempfen am Anfang. Wir haben uns von Hotel zu Hotel gehangelt (der Tee und das Essen schmecken so anders als im Dorf!) und erlebten sehr witzige storys. Wir hatten echt unterschiedliche Guids: ein Studententyp, ein Hochnaesigen, ein Katholik, einen sehr sichtbaren Jungesellen, eine noch schnell engagierte Frau und einen Besserwisser und Abfrager...
Wir mussten oft aufpassen ob jemand deutsch versteht :-)
Monika hat ihre Hoehenangst ueberwunden und wir sind auf einem super indischen Elephanten geritten. Es war wunderbar. Er war so weich, ich habe ihn bewundert-seine Augen gehen zur Seite zu- aber er sah so traurig aus un dich wolte ihn gern adoptieren. ann hatten wir ein Hammerhotel, wo der beach genau vor unserer Nase lag- wunderbar und unser letzter Ort Kovalam in Kerala war super unperfekt, aber lag an einem tollen Strand. Wir hatten den Eindruck, dass wir im Paradies gelandet sind. Die Palmen, der Sand und der Himmel. Einfach unbeschreiblich schoen. Ich kann nur sagen, dass ich so dankbar war und endlich das Gefuehl hatte gluecklich zu sein und sich in der letzten Zeit alle meine Traeume erfuellten. Ich war Gott so dankbar! Ich war endlich zufrieden und konnte in mir selber ruhen. Was fuer ein wahnsinns Gefuehl. Ich dachte mir so: ah so fuehlen sich die anderen also :-)
Es war echt so interessant zu sehen wie unterschiedlich der Sueden ist> Berge mit Teeplantagen, Strand, gruene Felder und Baeume, Staub, gute und schlechte Strassen und immer dachte ich: ich bin in Indien im Dorf aufgewachsen und nun kommt klein Indienruth in die Stadt :-)
Und jeden Tag hatten wir mehrere Pressetermine. Eltern und Kinder und Paerchen wollten Fotos mit uns machen und an famous Orten, waren WIR die Attraktion. Ich hatte dann schon immer mein Starlaecheln parrat und das winken gelang mir schon wie bei der Queen. Wir trafen noch 3 Amerikaner und eine Deutsche (ist ne Invasion hier..) und mit ihnen zusammen machten wir per picture eine ganze Gruppe von Indern gluecklich. sehr lustig. elbst gestern beim Spaziergang mit den Kindern sprachen mich 2 Frauen an, ob ich nicht mal rein kommen koennte fuer ein Foto. Wenns weiter nicht ist. :-)
Leider musste ich Monika schon am Dienstag diese Woche wieder zu euch senden. Habt ihr ein schwein. Naja udn ich bin ja dann im children home untergekommen.


Noch kurz: Ich war so stolz auf mich, als ich mich zu meinem ersten Vorstellungsgespraech in Chennai zu "Intermission" durchschlag. Der Taxityp wollte mir zu viel Geld und auch nach meinem super runter handeln wars mir zu viel udn ich nahm den Bus. Dann fraget ich mich durch und gelangte ganz alleine in der "boesen " grossen Stadt zu meienm Ziel. Juhu. Das macht super Gefuehle! Auch wenn ich jetzt nicht fuers sie arbeite ..:-)

pic i love superman!!


pic beach


Donnerstag, 26. Mai 2011

Chennai

So nun endlich kann ich euch wieder von mir berichten. Ich habe eine sehr schoene und eine sehr harte Zeit hinter mir und- wie koennte es anders sein- kein Internet. :-)
tja wo fange ich an?
Ich bin jetzt seit Dienstag in Chennai bei der Organisation "youth with a mission". Ich schlafe in einem-achtung- rosa Gaestezimmer in einem children home, bekomme lecker Essen und habe ein dach ueber dem Kopf. Und das beste: der Tee schmeckt besser als im Hotel! Naechste Woche werde ich zwei der day care center im project besuchen und dann entscheiden wo ich arbeiten werde. Diesen Monat sind noch Ferien, so dass die Kinder im children home da sind und das day care center geschlossen ist. Im Gegensatz zum letzten Project sind es im dcc (day care center) nur 40 Kinder mit 5 indischen Betreuern. Die letzten Tage hatte ich hier mit dem Leiter Wilson gesprochen und er wir verarbredeten uns am Montag zum Gespraech und schon am Dienstag zog ich ins Haus ein. Ein Mitarbeiter Abraham pickte mich und Monika am Montag, nach einstuendigem Fussmarsch durch Chennai auf der Suche nach dem Projectoffice, auf und machte mir am Dienstag gleich mal lecker dosa (eierkuchen), weil ich um 11:00 Uhr noch immer kein breakfast gegessen hatte. Montag abend ging es mir nochmal echt schlecht, weil ich den Eindruck hatte, dass ich hier in Indien so alleine bin, nichts so richtig vorwaerts ging und ich nicht einfach irgendwein Projekt waehlen wollte. Und die letzten Erfahrungen im project waren nicht gerade die besten, die mir hier mehr Vertrauen lehrten.

Vielleicht nochmal kurz zu meinem Abgang im letzten Project in Danishpet. Nach der Projektwoche und den geschockten Gesichtern meiner neu gewonnen kleinen und aelteren Freunde merkte ich wie die Zeit mich doch gepraegt hatte. Ich vermisste die Kinder so sehr und es tat mir so leid sie zu verlassen. als am Sonntag die Kinder nocheinmal kamen um mich zu verabschieden klammerten die Kinder sehr an mir. wir weinten alle und sogar die Koechinnen trauten sich Gefuehle zu zeigen. ich musste versprechen wiederzukommen. Auf der anderen Seite erlebte ich auch gerade in den letzten Tagen- und auch noch bis jetzt- so viele Enttaeschungen mit den Leitern des Projektes, dass ich genau wusste, dass es richtig ist zu gehen. Ich muss sagen, dass ich in dieser Zeit keine Fairness oder Dankbarkeit erlebte. Ich lernte wie man nicht leitete, versuchte mein Vertrauen und meine Liebe zu den Menschen und dem Land zu erhalten und weiss nun, dass man besser alles schriftlich festhaelt. Gerade das Thema Vertrauen beschaeftigte mich wieder sehr. Ich haette einfach nicht damit gerechnet, dass ich wieder so enttaeuscht werde. Davon hatte ich so die -aehm- Nase voll.
Nun wird wahrscheinlich mein Visum fuer das alte Projekt bestehen bleiben und nur ein Schreiben meines neuen Projektes wird bezeugen wo ich mich jetzt aufhalte. 

Dienstag, 10. Mai 2011

Chennai, Schockzustand und Vorstellungsgespraech

Hallo ihr Lieben,
ich bin nicht motiviert zu schreiben. Ich fuehle mich wie im Schockzustand. Die letzten 1,5 Wochen waren schoen, voll Liebe und Trauer zugleich.
Ich sitze in Chennai im YWCA - like YMCA (my last work) diesmal aber "Young Womans Christian Association". Ich bin hier seit Montag nach 5h Zugfahrt, die wie im Fluge vergingen.
Ich habe seit dem geschlafen, gegessen , mir Medizin fuer meinen Insektenbiss geholt und mein halbes neues Heft vollgeschrieben.
Ich warte jetzt auf Monika, die morgen kommt und versuche den guide zu erreichen, dass er mich abholt. Ansonsten muss ich irgendwie alleine zum airport kommen, der halt dummerweise 1,5h weit weg ist.
Ich versuche seit 2 Tagen hier meinen neuen Job zu managen und meine neuen Freunde telefonisch zu erreichen, die mich hier in Chennai treffen wollten. Zuverlaessigkeit lerne ich hier gerade nicht kennen..
Auch egal.
Ich kann euch gerade nur kurz schreiben, wil es so schwer in Worte zu fassen ist- und diese Tastatur hier mir gerade den letzten Nerv raubt. Ich bin echt so alle. Es war so hart die Kinder a Samstag und Sonntag in diesem Schockzustand zu sehen, wie sie weinten, nichts sagen konnten, mir ihre Lieblingsspielzeuge schenkten, ein letztes mal "anti" riefen und mich nicht mehr loslassen wollten. Wie die Eltern geschockt auf mich zu kamen und sagten ich solle bleiben, dass ihre Kinder durch ich und mein english teaching nun sehr gut lernten. Und das krasse ist, es stimmte. Ich sah die Veraenderung bei den einzelnen Kindern und kannte die Eltern. Ich sagte ihnen, dass ich sie sehr vermissen werde und ich sie sehr liebte und sie im Mai oder Juni besuchen kommen wuerde. Den Eltern sagte ich, dass sie gute Kinder haben, die viel Potenzial haben und ich wuesste es sei nicht leicht Kinder zu erziehen und zu haben, aber dass sie ganz praechtige Kinder haben. Ich koennt schon wieder heulen.
Bitte denkt und betet fuer die Kinder, dass sie nun jemanden haben der fuer sie sorgt und sie troestet!
Es brach mir das Herz sie so leiden zu sehen. Ich wuerde es ihnen so gerne abnehmen. Auch wenn ich sehr sicher weiss dass es richtig war das Projekt an sich zu verlassen, wuerde ich am liebsten dort im Dorf einziehen fuer immer.

Ich versuche spaeter mehr zu schreiben. Ich muss erstmal alles verdauen. Ich reise nun mit Monika 2 Wochen und schaue, dass ich zwischendurch an Internet rankomme.

Ach ja und morgen bin ich hier zum Vorstellungssgespraech bei Intermission. Es ist gra noch nicht ganz klar ob ich fuer Intermission Chennai oder Mumbai oder YWEM arbeite.

P.S. Lauese wird nur wenig besser- Wunde am Arm schliest langsam- Moskitos sind in der Stadt weniger- dafuer sinds hier 42 Grad

Eure Ruth

Donnerstag, 5. Mai 2011

kidscamp


mein geschenk for today


kidscamp


kidscamp


kidscamp


kidscamp


kidscamp


kids camp und tröster


Kids camp, storm and heftige Insektenbisse

Seit Montag läuft hier bei uns das Kids Camp VBS. Ich bin total platt, müde und gerade fängt es wieder an zu gewittern.
Aber von vorn:

Die Woche begann, wie erfreulich..., mit Läusen. Ja genau indische Läuse. Ich dachte echt ich spinne. Wenn man den Kindern so nah kommt und in sie investiert, geht man echt nie leer aus. Man bekommt immer was zurück. ;-)
So probierte ich lokale Shampoos aus, aber zur Zeit hilft nix und spezielle Kämme gibt es leider nicht...na toll.

Es ging weiter mit so heftigen Regenschauern und Gewittern (iddy und maaley), dass selbst die Dorfbewohner geschockt waren. Mein Raum stand zur Hälfte unter Wasser und das obwohl ich in der ersten Etage wohne. Ich versuchte ein Video zu drehen, da ich aber kaum die Tür auf bekommen habe, geschweige denn das Fenster schließen konnte, lies ich das besser. Ganze Bananenbäume lagen im Brunnen und die Palmen legten sich über die Straßen. Und natürlich, wie könnte der Spaß anders enden, hatten wir keinen Strom. Das ganze Dorf und Umgebung hatte wieder kein Strom, was bedeutete, dass kein Wasser für Dusche und Wäschewaschen da war, kein Kühlschrank lief, kein TV und kein PC.
Meist am Abend so gegen 6 pm beginnt das Unwetter und gestern Nacht kam es wieder
(hier gehts auch grad wieder los, die Palmen biegen sich, der Müll fliegt rum und man muss echt alles wegräumen und Türen und Fenster schließen- ich versuche solange es geht die Tür offen zu halten um alles mitzubekommen)
und ey, ich bin echt kein schisser, aber da hab ich mich echt körperlich so erschreckt. Der Blitz und das Gewitter waren genau über meinem Haus und ich dachte echt es bricht, wie bei Ronja Räubertochter, in zwei Teile. Die Blitze waren so hell und das Gewitter so laut, dass auch diese Nacht und mein Schlaf dahin war.

Naja und vor zwei Tagen hat mich mal nebenbei ein heftiger Schmerz am linken Arm vom Spielen mit den Kindern abgelenkt, war dann aber weiter nichts, also weitergespielt. Tja das Resultat habe ich aber gestern entdeckt. Mich muss ein Insekt gebissen haben, aber so heftig, dass (bitte Kinder unter 12 Jahren jetzt rausschicken) meine Haut offen liegt und sich die Farbe gelb und rot die Hand geben. Jetzt habe ich dieselben offenen Stellen wie die Kinder. Es tut nicht weh, aber es geht auch nicht weg...

Ach ja apropo Wunden. Ich entwickle mich gerade zur Krankenschwester weiter. Jeden Tag kommen die Kids mit heftigen Bissen, offenen Stellen, Steinen in den Fußsolen oder sind im Fahrrad hengen geblieben, ohne es dem Vater zu sagen... Ich konnte diese Wunden echt meist nicht sehen, so dass mein ehemaliger Kollege das erledigte. Und nun bin ich dran. Mehr und mehr schrecke ich nicht mehr zurück, kenne die Kniffs und Tricks und die richtigen Tamil-Begriffe.

Jetzt geht gleich wieder der Strom weg....bis bald