Freitag, 29. April 2011

birthday Thursday

So nun will ich euch doch erzählen wie mein Geburtstag war.
Angefangen davon, dass selbst meine Mutter nicht glauben konnte, dass meine Geburt schon so lange her ist :-) hatte ich den Tag vor meinem Geburtstag ganz schön mit mir und dem Alter und dem alleinsein zu kämpfen.
So startete ich in den Tag 5:50 Uhr aufstehen (schon das ist doch echt hart oder- früh in der Freilichtdusche kalt duschen..*brr*). Dann wollte ich meinen neuen roten Sari antrappieren mit Marie (Hasumutter), der war aber noch im anderen Haus der Familie. Nachdem die Tochter zweimal hingefahren ist, konnte ich nun im Geburtstagssari zur Halle schreiten, um dabei immer wieder über diesen zu stolpern, weil er sich in meinen neuen Fußketten verhätterte...
Naja die Kinder umstürmten mich, ich habe ganz viele Schmuckgeschenke bekommen (oft eigene Ketten der Kinder oder gekaufte- unglaublich), von Süßigkeiten über Rosen für mein Haar hin zu einem eigenen Delphin (ok in Plastikform). Sogar heute noch kommen die Kinder mit Geschenken. Echt voll lieb. Sie sangen Happy Birthday auf eine ganz eigene Weise und ich ließ mal das lehren ausfallen- ist eh vorletzter Schultag.
Jeder holte sich bei mir ein Stück Kuchen und ich verteilte die Freundschaftsgummibänder und erklärte, dass es unsere Freundschaft symbolisiert. Manche Kinder sind so klein, dass sie das Band um den Fuß machen mussten :-)
Nach dem Essen und einem Gebet der ganzen Familie für mich (Tradition) kam 9:30 Uhr dann unser gemietetes Auto, welches uns zu einem großes Damm und einer befreundeten Familie 1,5 h entfernt fuhr. Es war total schön durch die Dörfer und Städte zu fahren, ich hatte das inm Film so geliebte "Frei sein- Gefühl" year.
Dort begrüßten wir die Familie, die extra wegen uns ihren Besuch bei Freunden 3h entfernt unterbrachen, um mit uns 4 verschiedene Sorten Fisch und Briany (Reis, Gemüse - Mix) auf Palmenblättern (Tradition) zu essen.
Vorher, total cool, gab es eine Sahnetorte mit 20 Kerzen (mehr gabs nicht..), einem Happy Birthday-song, einen Bibelvers und Gebet, wie es die Tradition vorsieht. Ich dachte erst: ohr ne nicht schon wieder und ist doch langweilig, aber es hat mich total geehrt, weil der Hausvater echt total nett war, der kennt mich ja gar nicht, aber er war total freundlich und offen. Seine Frau, sie wird Lehrerin, konnte ganz gut Englisch und ihre ersten Worte waren doch wirklich, dass sie sich zu fett fühle und so aussehen will wie ich. Ich dachte ich höre nicht richtig. Die Inder sind echt sonst nicht so offen und ehrlich (so empfinde ich es sorry), aber selbst der Mann verteilte Essen an die Gäste, was echt hier sehr ungewöhnlich ist. Coole Familie. Ich brachte sie gleich mal fast zum weinen, als ich fragte ob sie ihre Freunde in Danishpet vermissen würde...autsch...sie nahm mir meine Direktheit aber nicht übel.
Ach ja zur Torte. Wer mich kennt: ich mag diese Sahnetorten nicht, sie schmeken einfach nicht- zu süß. Aber hallo diese..mh sie war so lecker, fluffig locker leicht jam! Echte Überraschung.
Wir waren dann an dem Damm, wo es einen riesen Park mit Tiergehegen und Spielplätzen gab. Ich wäre so gern geschauckelt, aber naja das würde hier nicht gut kommen. Ich habe Schlangen gesehen, Hasen und Rehe. Nachdem wir wieder heimgefahren waren- es war nun 16:30 Uhr warteten schon die Kinder- 30 an der Zahl. So bekam ich ein Programm von echt durchgeknallte, super hübsch angezogenen und tanzfreudigen Kindern. Geschenke wurden ausgewertet und die Teenies genierten sich erst zu tanzen, aber dann- als alle weg waren- erlebte ich vier Variante von Michael Jackson´s "Dangerous" und jeglicher akrobatischer Übung, die ich nicht genau zuordnen konnte. Aber ich musste mal wieder herzlich lachen. Ich hatte einen lieben Telefonanruf, eine coole scypeaktion mit meinem geliebten Bruder Uli und viele tolle Nachrichten und messages. Danke dafür.
 Ich wartete noch bis 22:30 Uhr und fiel dann ins Bett um heute wieder 6:00am aufzustehen......
Ich hatte vorgestern echt Angst vor diesem Tag, ob überhaupt Leute an mich denken und sich melden, ob ich mich wohlfühle oder allein fühle. Meine größte Angst mich den ganzen Tag unwohl zu fühlen ist echt nicht eingetreten. Ich bin so dankbar. Es war ein guter Tag!

Mittwoch, 27. April 2011

was soll ich sagen....

...ich werde 27.  Das ist echt hart für mich. 24 war noch ok, da ging man als Student durch, 25 war schon echt die Grenze zum endgültigen Abschied und 26 hab eich gelernt zu akzeptieren. Aber nun 27. Das kann ich echt nicht rückgängig machen. oh man son mist.
Die letzten Tage waren gekennzeichnet von neuen Kindern und Teenagern, die ich auf der Strasse kennengelernt hatte und die dann am Nachmittag zu mir kommen. Fleißig üben die Kinder deutsch und freuen sich, wenn sie jeden morgen mit "Guten Morgen" salutieren. (das salutieren habe ich ihnen aber nicht beigebracht)
Heute früh bin ich wieder mit dem Bus gefahren um Kuchen zu kaufen, wieder begegnete mir die Frau, die gern auch meiner Hand meine Zukunft lesen möchte. Oh man.
In unserem Nachbardorf ist das Hindu-Festival wieder groß am feiern, so dass früh zur Zeit nur um die 60 Kinder da sind. Gestern haben sie ihre letzten Examen abgeschlossen, so dass wir heute früh ganz viel Blödsinn gemacht haben. Manchmal beginne ich mit den Kindern den Tag mit Sport oder wie am Montag, standen wir in der Halle im Schatten und lauschten andächtig der Musik, die über die großen Boxen kam. Zu dritt standen wir da, sagten kein Wort, summten und wippten im Takt. Sehr intensive Zeit.

Gestern habe ich einen riesen schwarzen Skorpion gesehen, den der Sohn der Familie gleich mal wieder tötete...ein Kopfschlag und beide Hände ab, dass war des Tieres Los....
Ich kenne nun 4 Arten von Eidechsen, habe vorgestern eine Art Eichhörnchen gesehen, es gibt unzählige bunte und schwarze Schmetterlinge und in der Regenzeit, die gerade auch ist, kommen alle möglichen Insekten hervor, die mich Nachts nicht schlafen lassen.
 In meiner Freilichtdusche nehme ich jeden Tag gemeinsam mit schwarzen großen und vielen Insekten mein Bad, habe eine riesen Schabe in meinem Koffer entdeckt und wenn ich meine Klamotten vom Stuhl nehme fliegt täglich ein Falter heraus. Nur Spinnen lassen mich eigentlich so gut wie immer in Ruhe. Herrlich.
Ich beobachtete die Woche wieder eine Ameise, wie sie sich alleine abmühte einen Schmetterlingsflügel zu schleppen. Ganz oft verlor sie diesen und ging deb selben Weg wieder. Ich schaute 10 Minuten zu und dachte so, ich würde ihr ja gern helfen, aber ich weiß ja nicht wo sie ihre Beute hin haben will....

Die Kinder bringen mir gerade die ersten 10 Zahlen in Tamil bei ... entweder sie lachen oder sie sagen wie ich "very good" oder geben auf :-)

Montag, 25. April 2011

news

Hallo Ihr Lieben,
noch kurz ein Rückblick. Ich hatte einen sehr intensiven Karfreitag und Ostersonntag. Wer sich nicht von meinen Gedanken abschrecken lässt darf mal auf die Seite "God and me" sehen. :-)

Ich möchte Euch nun noch sagen wie meine Entscheidung hier vor Ort ausgefallen ist. Ich liebe die Kids und die Umgebung, aber durch die echt erschwerten Bedingungen hier (ohne wirkliches Team,...) werde ich nur noch bis zum 9.5.11 hier im Projekt sein. Also meine Adresse und meine indische Telefonnummer ist nur noch bis dann gültig. Ansonsten fragt einfach nach. Es fiel mir sehr schwer eine Entscheidung zu fällen, aber damit geht es mir gerade besser. Ich möchte auf dieser Plattform nicht weiter auf Gründe eingehen, ich hoffe ihr versteht. Denkt an mich, dass alles gut klappt. Nächste Woche haben wir noch ein intensiven Camp und dann reise ich mit Monika vom 11.5. an im Süden umher und fange dann Ende Mai oder Anfang Juni in einem neuen Projekt an. Ich habe mich hier in Indien neu beworben (gut das ich auf Facebook mein Bewerbungsfoto reingestellt habe!) und habe nun zwei Möglichkeiten. Und muss wieder entscheiden...

Viele Grüße, Eure Ruth.

Sajins pic


pic


Sonntag, 24. April 2011

neuer Sari für Ostern


halber Weg geschafft


Die Begleiter am Sonntag


schönes Wetter nach Unwetter


Ostern ist gerettet

Happy Easter to everybody all around this beautiful world.

Ein trubulenter Tag heute. Mein Tag begann wieder mit 6:30 am Tea, lesen, Musik hören, dösen und einer Marie, die mir half meinen neuen Sari anzuziehen. Wenn man überhaupt anziehen sagen kann- umhängen und festknoten :-)
Ich hatte vom Bruder des Hausherren zu meinem Geburtstag einen neuen Sari geschenkt bekommen der zu Ostern gleich dran glauben musste. 9:30 am startete der Ostergottesdienst (es gab auch einen halb fünf- echt zu früh..), zu dem die ganze Kirche mit den kleinen Jasmin-Blüten geschmückt wurde- was für eine Arbeit! Ich konnte es gut genießen, fühlte mich trotzdem den ganzen Tag leicht traurig und allein. Mein Kollege ist zu Hause in Chennai und naja außer der Familie gibt es ja niemanden weiter im Projekt. So habe ich den Ostersonntag vor mir als verregneten depressiven, sich über Wasser haltenden Tag erwartet. Ich habe viel mit Gott gesprochen, was echt schön war. Naja und nach Mittagsruhe (wie im Kindergarten :-) ), wieder Tea, einem wichtigen Telefonat mit meinem Leiter in Germany und e-mails-check, beschloss ich mich auf eine Entdeckertour durchs Dorf zu machen. Als ich das dem Hausherren sagte, wurde er wieder ganz blass um die Nase und wollte mir seine Tochter mitschicken- was ich aber nicht wollte- dann handelten wir aus wo ich lange gehe, wo es sicher ist ohne alkoholisierte Typen. Ich willigte ein und ging los, bewaffnet mit mp3-player, handy und photoapparat.
Sehr weit kam ich nicht, da ief mir der erste Teenie Nedin über den Weg. Ich begleitete ihn bis zu seinem Haus und wollte weiter ziehen, nur eine halbe Stunde mal um den Block. Aber nein, seine Eltern wollten, dass ich mit ihnen- wiedermal- Tea trinke. Mh naja ok, geht schnell dachte ich widerwillig. Oft ist es mir unangenehm. Man sitzt da, schweigt, redet belangsloses Zeug oder eben alle storys vom Essen bis Germany was einem so einfiel und alle stehen um dich rum- tolle Aussichten.
Ich kam ins Haus, setzte mich, schon kam Nedins Bruder Sadjin und sein Kumpel Felix, die ich alle kannte. Er hatte- wie ein famous Cricket-Player, heute Geburtstag und so aßen wir Kuchen und unterhielten uns doch recht nett. Ich musste gar nicht so viel entertainen.
 Okay dachte ich gar nicht soo aufdringlich, ganz nett. Nedin beschloss mich auf meinem Weg zu begleiten- ich ach so arme hilflose weiße Frau in der Wildniss... oh man hatte ich denen erzählt wie alt ich werde?
 Aber gut, kurzerhand wollten die anderen zwei Jungs auch noch mit. So zogen wir los über Steine, Regenfützen (wie hieß das Wort nochmal?) und winkenden Kindern und Müttern die uns verfolgten.

Kurzer Abstecher: ich hatte die Woche meinen ersten Germany-black-out. Ich wußte nicht mehr wie der deutsche Hahn heißt. Ich konnte es auf english and tamil sagen, aber deutsch? Ich musste 10 Minuten überlegen...bedenklich.

Dann kamen wir an die erste Gabelung, ich hatte in der Zwischenzeit Sajin den Photoapparat überlassen, war vielleicht nur teilweise ne gute Idee :-) aber gut.
 Felix war felsenfest überzeugt wir gehen links- ich vertraute. An der nächsten Ecke wurde beschlossen wir gehen geradeaus. Ja schien eindeutig. Als es dunkler wurde und neben uns der Fluss erschien, wie einen weiteren Fluss überspringen mussten, plötzlich nur noch vereinzelte Häuser erschienen, fing Nedin andauernd an sich bei mir zu entschuldigen. Ich fing schon mal an dem Hausherren sms zu schicken, damit er sich nach 2h meiner Abwesenheit keine Gedanken macht. Wir überquerten ein Feld, hinein in einen Insektenschwarm, durch Fützen - wir sahen ja nichts mehr vor Dunkelheit- und die Frage : Wo ist nochmal das day care center? Ein freundlicher Mann wies uns dann den Weg und auch der kläffende Hund ließ uns leben- die Jungs haben immer voll schiß, ich muss sie regelmäßig beruhigen.
Als wir wieder im day care center ankamen fragten sich schon alle wo ich war, Nedin entschuldigte sich immer noch, Felix beschloss zu meinem Geburtag Michael Jackson für mich zu tanzen und Sajin wollte die Fotos auf CD haben. Ach ja und den weiteren Jungen- Name vergessen- den wir auf dem Weg aufgegabelt hatten schob sein nun dreckiges Fahrrad glücklich vor sich her.
Ich dachte so: yes, was für eine coole Entdeckertour. Ich liebe Abendteuer und somit war Ostern wiedermal gerettet. :-)

Nun gehe ich essen. Marie hat für mich Dosey gemacht. Es ist wie Eierkuchen in Germany, lecker!

Donnerstag, 21. April 2011

Eines meiner morgendlichen Geschenke


Sturmfrei

Naja so ganz stimmt das nicht mit "Strumfrei". Jeden Tag gibt es hier fette Gewitter und Regen, aber das Wochenende ist wegen Ostern das Day Care Center geschlossen, so dass ich doch strumfrei habe. Erst am Montag werde ich die Kids wieder sehen und bis dahin hoffe ich, dass ich meine letzten Bücher nicht zu schnell auslese (muss mir Nachschub besorgen), werde hier die Gottesdienste mit der Familie besuchen und hoffe, dass der Strom und das Internet durchhalten.
Am Samstag werde ich mit dem Zug nach Salem (nächst größere Stadt) mit Marie (Mutter) und Rosi (Tochter) fahren, um Klamotten, Papier und Stifte zu kaufen und Geschenke für die Kinder (80 Stück :-)  ) zu besorgen. Heute habe ich alle Kinder zu meinem Geburtstag nächste Woche eingeladen. Am Donnerstag wollen wir gemeinsam Kuchen essen (vom Lieblingsbäcker), ich will die Geschenke verteilen und jedem einen kleinen Brief schreiben, den ich vorher für alle in Salem kopieren werde. Am Nachmittag wird es ein kleines Programm geben mit Tanz und Gesang der Kinder und Abends gibt es eines meiner Lieblingsessen. Naja mal sehen. Ich habe etwas Angst, dass ich euch zu sehr vermisse und mich alleine fühle, trotz der so herzlichen Kinder.  So bleibe ich nun bis anfang Mai hier und reise dann mit Monika im Süden umher.

Mittwoch, 20. April 2011

pic palmsunday


Komm mit mir für einen Tag nach Indien :-)

Ich möchte dich heute auf meine Reise nach Diwadipadi (einem Dorf) mitnehmen.

Es ist Dienstag der 19.04.11 es ist wieder sehr warm und schwül und wir hängen in meinem Zimmer rum, bei offener Tür, den Blick auf die Berge gerichtet, die im Vordergrund von riesigen Palmen geschmückt sind. Auf dem breiten Armsessel haben wir (du sitzt wahrscheinlich woanders :-)  ) es uns mit einem echt guten Buch gemütlich gemacht. Die Hitze macht uns immer noch müde und die zweite Dusche am Tag wartet bald auf mich. Doch trotz des guten Buches kommt mir der Gedanke zu den nahegelegenen shops zu gehen und Süßigkeiten zu kaufen. Natürlich in erster Linie für dich und die Kids- versteht sich. Ich geh vor meinen Raum und sehe meinen Kollegen Edward, der gerade in den Ort Diwadipadi mit dem örtlichen Bus fahren will um Geld für das Projekt zu holen. Kurzerhand entschließe ich mich mit ihm mitzufahren und nehme dich einfach mit.
Bevor wir losdüsen, nehme ich meinen kleinen indischen Geldbeutel, den ich in Germany geschenkt bekommen hatte, trinke den Tee aus und werfe mir mein Tuch um die Schultern.
Auf dem sandigen Weg zur Straße hin betonen mein Kollege und ich wie heiß es doch heute ist und dass wir den Bus 10: 30 am erreichen wollen. Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen, was echt schwer ist hier an der Straße und ich verweise uns wohlwissen auf den Dreckhügel vor der Steinmauer. Wir warten und warten, wir reden und bereden wirklich interessante Themen, aber da fährt ein Bus in die von uns gewünschte entgegengesätzte Richtung. Was bedeutet, dass wir nach 15 minütiger Wartezeit erneut 1h auf den selbern Bus, der dann in unsere Richtung fährt, warten müssen.  Nun gut, ist ja nicht so als würden wir das nicht kennen, nur du schaust mich verwundert  an und ich grinse zurück: indische Zeit alles klar?
Wir kommen zurückgetrottet und die beiden Köchinnen lachen als sie uns sehen und wir beschließen erstmal zu Mittag zu essen. Es gibt Beens, Reis und sowas wie Spinat. Ich liebe dieses Essen und die Köchin freut sich über meinen Wunsch nach einem Nachschlag.
Nachdem wir nun schon vor unserer kleinen Reise durchgeschwitzt sind, versuchen wir es mit dem Bus ein zweites mal und ich höre ihn schon kommen und renne los um ihn für meinen Kollegen und uns aufzuhalten. Puh zum Glück stand ein Traktor im Weg und da die Wege nicht sehr breit sind...
Perfekt, spring auf sag ich zu dir und  schon sind wir mitten im Getümmel von Frauen, Baby´s, Männern, dem Busfahrer und dem Kontrolleur, der schon wieder rumschreit. Mit hellem Gekreische werde ich im Bus begrüßt. Unsere Kinder aus dem Center fahren gerade mit dem selben Bus von der Schule nach Hause und bieten mir sogleich einen Sitzplatz an. Nun sitzen wir zu viert auf einer schmalen Bank und ich werde allen Freunden im Bus vorgestellt. Die größeren Mädchen kichern, die Jungs freuen sich und eines unserer Mädels schmiegt sich eng an mich. Es ist wunderbar mit ihnen Tamil und english zu reden, ich kann sie nun mehr verstehen und sie mich. Perfekt. Leider müssen alle Kinder schon nach dem dritten Dorf aussteigen, was in einem so vollen Bus nicht so leicht ist- man muss sich raus drängen und schreien. Unter vielen Küssen und Grüßen verlassen sie unser, für deutsche Begriffe, abgewätztes Vehickel aus Metall und etwas Leder. Nun setzt sich eine Frau neben mich und das  zweite Mal gefällt jemanden mein Lippenring- was für eine Wohltat zur Abwechslung. Aber auch sie, wie gewohnt fragen mich ob es weh tat- und das bei Hindus, die sich ganze Rohre durch beide Wangen stoßen.  Auch wir verstehen uns (vier Frauen um uns rum) sehr gut. Gemeinsam werten wir die Situation mit den Kindern auf Tamil aus und lachen viel. Herrlich!
Endlich angekommen, steigen wir schnellstmöglichst aus dem, über die Wege fegenden Bus, aus und ich halte dich noch rechtzeitig am Arm fest, damit du nicht in das heranbrausende bike läufst. Bleib einfach dicht hinter mir und wir überqueren fix die Straße. Zuerst steuern wir auf jedermans Lieblingsbäcker zu. Ich kaufe den superleckeren Kokusnusskuchen- 8 rupees das Stück- ich nehme 10 Stück um es später mit der Familie zu teilen.
Dann begeben wir uns auf die Suche nach einem shop, wo ich neues Papier zum schreiben und neue Stifte bekomme. Doch trotz des Drehkreuzcharakters  dieses Ortes- kein Papier, keine Stifte. Na gut, ok. Ich will eh am Samstag nach Salem fahren.
Auf passen: wir überqueren wieder die Straße und ja es ist normal, dass sie dich alle anglotzen. Ich bin auch hell begeistert wenn ich mal ignoriert werde. J
Gegenüber dem Highway befindet sich der Geldautomat, der nun erst in einer halben Stunde geöffnet wird. Also beschließe ich dir meinen neu entdeckten Schmuckladen zu zeigen. Vor dem Eingang ziehen wir die Schuhe aus und betreten den dunklen Laden voll mit Ohrringen, Armreifen und Nasensteckern. Leider haben sie nicht exakt was ich suchte, dafür erwarb ich super geniale Armreifen. An jedem Arm 12 Stück, wie üblich hier im Lande. Du stellst treffsicher fest, dass sie genau zu meinen Sandalen passen, was mir gar nicht gleich aufgefallen war.  Na herrlich, auch wieder was geschafft. Wieder bei meinem Kollegen angekommen, wartete dieser schon auf uns und gemeinsam rennen wir zum nächsten Bus. Der rote Flitzer fuhr bis in unser Dorf, jedoch zu einer Haltestelle, die weiter weg lag von unserem Gebäude. Wir zögerten, der Bus fuhr los, ich sagte ich könne auch ein Stück durchs Dorf laufen- also rannten wir hinter dem Bus her und sprangen noch am letzten Eingang auf die Treppe auf.
Im Bus sitzen Frauen bei Frauen und Männer bei Männern. So sitzen wir nun bei zwei Schülerinnen, die sich vor kichern kaum noch halten können, aber gerne ihr  english im Gespräch erproben. Ein Typ hinter mir traute sich wirklich mich mit „Hey“ anzuquatschen. Da sein english und mein (oder sein)  Tamil so schlecht war, war es ein kurzes Gespräch. Interesant zu sehen, dass Männer sich hier frei umarmen und Händchen halten ohne, dass jemand denkt sie leben homosexuell oder sie von der Seite dumm angemacht werden.  Gerade da, wo Männer und Frauen in der Öffentlichkeit keine Zuneigung zeigen. Das alles geschieht vor meinen Augen als mich eine kühle Briese aus den Gedanken weckt und mir bewusst wird, dass wir gleich aussteigen müssen. Mein Kollege nickt mir zu und schon ist der staubige Sand wieder unter unseren Füßen.
Ich werfe mir mein Tuch über den Kopf, damit mein Kopf nicht noch mehr sonnenbrandähnliche Zustände aushalten muss.
Hach ja, wieder da. Mit gekochtem Wasser stoßen wir an und ruhen uns dann erstmal aus, denn halb 5 kommen hoffentlich nach dem Gewitter die Kinder wieder.


Montag, 18. April 2011

Palmen und Gewitter

Am Sonntag erlebte ich hier in der Kirche den Palmensonntag mit. Wie damals gingen wir alle mit echten Palmenwedeln (schreibt man das so? also Zweigen) durch das ganze Dorf, umrundeten die Kirche und traten in eine mit Palmenzweigen (ha) geschmückte Kirche ein. Sehr lustige Angelegenheit. Ich war wie die Presse im Dorf. Alle wollten fotografiert werden, auch die sonst ach so schüchternen Frauchen.
Heute haben wir wieder um die 35 Grad und heftiges Gewitter, welchen, wie ich rausfand, widdy heißt und Regen heißt maley. Ich bin zur Zeit immer ganz schön knülle, schlafe viel und schon nur vom Bett aufstehen und zum Essen gehen ist super anstrengend. Dieses Wochenende ist ja nun mal Ostern- wer es noch nicht weiß- und da haben wir Freitag bis Sonntag das "day care center" geschlossen. Mal durchschnaufen ist angesagt. Mein neuer Kollege wird in dieser Zeit seine Familie besuchen und so werde ich meine Zeit mit schlafen und den Kühen rumschlagen. Die Woche drauf will ich nach Salem fahren um Geschenke für die Kinder zu kaufen um diese an meinem Geburtstag- ja das Alter trifft auch mich *schnief* - den Kindern zu übergeben. 
Im Mai wird mich meine Freundin Monika besuchen, was mich riesig freut. Wir wollen gemeinsam den Süden Indiens ca. ab dem 10.05. (über 2 Wochen lang) unsicher machen und versuchen einen Strand zum Baden zu finden. In Indien darf man sonst nur in voller Bekleidung baden gehen. Wenn einen die Polizei erwischt, wie man europäisch ins Wasser geht, gibts Knast verordnet. Ohne Mist.

Hier nochmal meine Adresse, weil manche von Euch nachgefragt hatten:

Vivegam Godfrey (Trust) For Old Age Home and Day Center
Ruth Schütt
Vivegam Garden Road
Danishpet - Pin 636354
Omular
Salem - 636354
Tamil Nadu - India

Freitag, 15. April 2011

culture

Frauen grüßen Männer auf offener Straße nicht, nur der männliche Begleiter arrangiert ein Gespräch oder fragt etwas. Von den zu 90%  arrangierten Ehen habe ich euch ja schon erzählt. Gerade heute fanden Gespräche für einen 30 jährigen Mann statt. Sehr interessant.
Die Männer tragen oft chicke Hemden und Stoffhose am Tag und Abends sitzen sie mit weißem Unterhemd und einer Art Rock (langes Tuch um die Hüften, bei Bedarf auch hochbindbar) mit der Familie zusammen. Manche Familien hier haben ein Auto, was lustige Geräusche macht beim Rückwärtsfahren, die meisten aber besitzen einen Motorroller, auf dem der Mann fährt und die Frau hinten mit beiden Beinen zur Seite sitzt. Ich bin schon oft mitgefahren und hatte Anfangs Angst runter zu fallen, klappt aber super. Erinnert mich an den alten Reitstil der Frauen früher. Selbst die Kinder dürfen Moped fahren - ohne Führerschein. Ein Traum für jeden in Deutschland. Wenn wir nach Salem mit dem Auto gefahren sind galt keine Anschnallpflicht und die Motorradfahrer tragen nur auf dem Highway einen Helm.

Noch ein letztes. Wenn der Monsoon startet muss man sehr aufassen wo man langgeht, weil es sein kann, dass einem eine Kokusnuss oder ein Palmenwedel auf den Kopf fallen. Letzte Woche berichtete uns ein Mädchen, dass sie einen Tag nicht kommen konnte, da sie eine Kokusnuss auf den Kopf getroffen hat. Ich musste mir im ersten Moment meine lustige Vorstellung der Szene aus dem Kopf schlagen und konnte sie dann bedauern.  :-)
So ich geh jetzt noch etwas Reisetagebuch vervollständigen- brauche bald ein neues!- und ertrage weiterhin die Schwüle.

Monsoon

Ich hoffe ich erinnere euch nicht gerade an die - sorry aber furchtbaren- Textzeilen von einer hier nicht genannt wollenden Boyband.
Vielmehr möchte ich euch das Bild von sich biegenden Palmen, heftigen Regenschauer und die Oma, die die Kuh unters Vordacht zieht zeichnen. Eine dicke schwarze Wand am Himmel kommt immer näher und lässt alle Hunde, Hühner und Menschen unter das Vordach rennen. Ich sitze nur da und genieße den heftigen Wind, muss meine Augen schließen, da sonst jeglicher Staub mir die Augen reiben lässt.
Ein Nachteil hat es jedoch: die Kinder kommen am Nachmittag nicht.
Nach einer persönlich mit Gott durchkämpften Nacht will ich euch nun heute mehr über das Leben hier erzählen.
Die Frauen hier ackern echt wie wild. Sie haben oft einen Job (als Lehrerin), stehen seh rfrüh auf, managen den ganzen Haushalt und den Hof und waschen mühsam bei fließend Wasser auf einem Stein die Wäsche. Ganz zu schweigen von der Zeit zum Einkaufen und der langen Zeit zur Essenzubereitung. Viele Frauen haben unendlich starke Muskelkörper. Die Männer (tragen alle Schnurbart und haben meist dicke Bäuche :-) ) arbeiten entweder auf dem Feld oder wie mein Gastgeber in einem Shop. Ein echt heftiges Problem ist Arbeitslosigkeit und Alkoholismus. Täglich erzählen mir die Kinder, dass ihr Vater sie in volltrunkenem Zustand geschlagen hat oder der ältere Bruder ihr mit einem Stock das Auge dick gehauen hat.
In den Familien ist es üblich, dass die Kinder im Haushalt sehr viel helfen und der Familie beim Essen dient, dass heißt di eSpeisen reicht und bei jedem kleinen Wunsch (auch wenn die Tasse nur auf dem Boden vor jemanden steht) wird das Kind gerufen um es der jeweiligen Person zu reichen. Auch die Mutter und Frau dient in diesem Sinne der Familie und dem Vater/Mann. Die Köchin/Mutter isst als letztes, damit sie die Familie beim Abendessen bedienen kann. Dies kommt daher, dass die Kinder und die Frau mit ihrem Verhalten Liebe und Zuneigung zeigen können. Es ist ein guter Gedanke Respekt und Ehre auf diese Weise zu zeigen- ich bezweifle jedoch, dass jeder Teenager gerne und mit freiem Herzen der "Laufbursche" für seine Familie ist. Nach dem Essen wird die Schale/Teller mit Wasser ausgespült und mit den restlichen Essensresten auf den Hof gestreut. Dies kommt daher, dass auch die Vögel und die kleineren Tiere etwas zu Essen haben, auch wenn die Hunde ihnen oft zuvor kommen. :-)

Donnerstag, 14. April 2011

Foto show like India´s next Topmodel


mein Lieblingsauto hier


Männer und Wahlen


Frauen beim Wählen


Wahlen


Wahlen - Schulfrei - Wetter

Die Kinder haben diese Woche von Dienstag bis Donnerstag drei Tage Schulfrei, weil hier Wahlen sind. Es stehen, so viel ich weiß, 7 Kandidaten zur Auswahl und mit Hilfe eines elektronischen Gerätes wird das jeweilige Symbol gedrückt und somit der favorisierte Held gewählt. Gestern konnte ich mit der Familie diesem Event beiwohnen. In den letzten Jahren fanden um die Wahlen große Events statt, mit Music, Tanz und leider auch viel Krawall.  Wegen den Gewaltausbrüchen- erinnert mich an Connewitz/Leipzig :-)  - wurden dieses Jahr die Festivals abgesagt und Polizisten und Polizistinnen sicherten den Wahlvorgang mit Waffen.
In einer Schule fanden sich auf der einen Seite die Frauen und auf der anderen Seite die Männer ein. Spannende Angelegenheit. Es war schön viele bekannte Gesichter zu sehen.

Seit einer Woche haben wir öfters Gewitter und leichten Regen. Hier beginnt nun die Monsoon-Zeit. Aber so ein heftiges Gewitter mit Blitzen, Donnern und langanhaltendem riesentropfen Regen wie heute hatte ich hier noch nicht. Es war herrlich den Regen zu riechen und die Hunde zu beobachten, wie sie sich ans Haus legen um nich tin die Fütze zu müssen. Auch die Ameisen kamen aus ihren Löchern und die zwei Jungs, die gerade das Familienfeld beackerten suchten Unterschlupf im Haus.  Gweitter und Regen haben etwas reinigendes!

Da nun draußen die Moskitos ihr Liebeslied an meinem Ohr trällern, habe ich mich zu Marie (Mutter) in die Küche vezogen. Durch das Wetter ist wieder der Strom ausgefallen und dass ich euch jetzt schreiben kann ist doch ein kleines, mir wohltuendes, Wunder. Ich kann nun die Geschichten aus 1000 und einer Nacht und die biblischen Geschichten mehr nachvollziehen. Ich saß in der Küche, Marie auf dem Boden knetete Teig und rollte diesen auf einem Holzteller. Die Oma wendete den Teig mit Öl auf einer Metallschale auf dem mit Gas betriebenen Herd und wir hatten nur eine Öllampe zur Hilfe. Ich fühlte mich in die Zeit versetzt als mein Bruder und ich eine Bude bauten und unsere Küche einrichteten. Genauso fühlte es sich an. Die Frauen bucken, die Männer saßen draußen ins Gespräch bertieft und es erinnerte mich an die Geschichte mit Maria, Martha und Jesus. Es ist schön in diesem Land zu leben und so das Leben des Orients zu verinnerlichen und nachzuempfinden.

Mittwoch, 13. April 2011

Snake and me

Na gestern hatte ich eine komische Begegnung. Ich saß vor meinem Raum auf dem weißen Plastikstuhl, las etwas und genoß die Aussicht. Als es dunkler wurde wollte ich mich nach drinnen verziehen, als ich eine mind.  1m lange Schlange auf das Haus zukriechen sah. Langsam schlengelte sie sich vom Feld auf das Haus zu. Mein Zimmer ist im ersten Stock, so dass ich keine Angst hatte. Aber mein neuer Kollege Edward war untem im Büro und so reif ich ihn mehrmals um ihn zu warnen. In unserer Gegend gibt es viele gefärhliche Schlangen wie der Viper und Python, so dass es nicht ganz ungefährlich wurde. Die Schlange stoppte vor der ersten kleinen Stufe vor einer Pflanze, als mein Kollege raus kam, ich eine Sekunde zu ihm schaute und zurück zur Schlange, die....nicht mehr da war.
Hä? Wo ist sie hin? Nachdem ich meinem armen Kollegen einen fürchterlichen Schreck eingejagt hatte suchte ich die Schlange im Gelände. Sie war weder bei den Steinen, noch im Pflanzentopf. Dann hatte mein Kollege Angst, sie wäre in sein Zimmer gekrochen und wollte nur noch mit Licht schlafen. Oh man.
Aber ich hatte sie doch gesehen, ganz deutlich. Ich bildete mir auch ein im Sand eine Spur zu entdecken.
Mh sehr interessant. Ich war schon froh, dass sie mir alle glaubten, dass da eine Schlange war. Ich war die einzige die sie gesehen hatte.
Vor ein paar Wochen wurde ich echt beschützt. Es gibt hier ziemlich große Vespen, die sich eine feste Kruste als Haus bauen. Und wenn die dich sticht, möchtest du einfach nur noch gern lebend bleiben. Am Abend erlegte die Tochter der Familie eine dieser in meinem Zimmer bevor ich schlafen ging. Und nocheinmal genau so eine legte sich samt Gehäuse auf mein Bett während ich schlief. Erst früh entdeckte ich sie und verfrachtete sie höflich nach draußen.
Na da sag ich nur gute Nacht.

Dienstag, 12. April 2011

Guten Morgen. Wie geht es Dir?


Ich gehe zur Schule


in the church


school


nice


getting flowers in my hair


ich bin da irgendwo


Village visiting


Visiting a village of the children

Schon seit langen drängelten uns 3 sehr intelligente und aufgeweckte Mädels in ihr Dorf zu kommen und die Familien kennen zu lernen. Nie fanden wir die Zeit- entweder zu arbeiten- zu heiß- oder einfach müde.
Da es aber die letzte Gelegenheit war beschlossen wir nun am Montag Vormittag mit ihnen gemeinsam drei Dörfer weiter ihre Häuser zu besuchen. Sie hatten keine Schule und so klappte es. (Dienstag bis Donnerstag ist hier keine Schule, da Wahlen sind.) Nachdem wir uns nach dem Frühstück fertig gemacht haben standen wir 10:00 Uhr an dem Weg um auf den Bus aufzuspringen. Wir warteten und warteten. Kein Bus kam. Naja der ist einfach mal ausgefallen. So vertrieben wir uns die Zeit mit fotographieren, Deutsch üben, Videos machen und rumalbern. Nach 45 Minuten kam der nächste Bus. Ihr müsst wissen, dass hier ein Bus fährt und wenn er in die eine Richtung unterwegs ist, müssen wir warten bis er zurück kommt und in die andere Richtung fährt. (Ich werde mich nicht mehr über zu wenig Straßenbahnen beschweren..)
In einem wackeligen Bus und glücklichen Kindern an unserer Seite kamen wir im Dorf an, wo schon das ganze Dorf auf uns wartete. Alle begrüßten uns herzlich, kramten ihr bestes Englisch aus und führten uns zu ihren Häusern, wo ich dann auf einem Plastikstuhl platz nehmen musste und ein kühles Getränk zu mir nahm. :-) Einfach herrlich. Ihr müsst wissen, dass die Kinder seit Tagen erzählten, dass die Bewohner andauernd fragten, wann denn die weiße Frau kommt. Könnst dich weglegen vor lachen.
Eine Frau war besonders aufgedreht, lustig drauf und zu Scherzen aufgelegt. Ein Bekannter von ihr sagte mir dann, dass sie hier die Wahrsagerin im Dorf ist und schwubs wollte sie meine Hand lesen. Naja ich zog dankend meine Hand zurück. Ich bekam die ganze Familie vorgestellt und jedes erdenkliche süße Baby auf den Schoß gesetzt. Eins war echt so süß, wenn du es anfasstest lachte los. Wie auf Knopfdruck. push- lachen. Push not- no lachen.
Sie zeigten uns ihre Kirche, die Schule und den Hindu-Tempel. Oft gehen die Bewohner in die Kirche, nennen sich Christen und dienen dann am nächsten Tag im Tempel. Manchmal sind die Eltern Christen, aber der Opa glaubt an einen Hindu-Gott und so kommen die Familienmitglieder oft in Konflikte.  Sundaram, mein nun ehemaliger Kollege, versorgte alle mit Süßigkeiten aus dem Shop im Dorf, welcher zu unseren Mädels gehörte. Zum Schluss warteten wir wieder 30 Minuten auf den Bus und unter vielen Winken verabschiedeten wir uns. Ach ja und ich habe 2 wirklich süße schwarze Schafe oder Ziegen- mh kann ich gar nicht recht identifizieren- gesehen. Jedenfalls niedlich.
Es war ein ganz wunderbarer Tag. Statt einer halben Stunde waren wir 3 Stunden unterwegs, müde hungrig und reif für die Dusche. Es ist wunderbar in jedem Ort Kinder zu kenne und den Eltern vorgestellt zu werden.
Als wir im Begriff waren zu gehen sahen wir noch einen Mann, der ganz schlimme Fäulnisse am Bein hatte. Kennt ihr den gelben Bausstoff der so krazt in Germany- so sah es aus. Echt heftig.

Die Gurken, Sundaram und ich auf Entdeckertour


Abschied von meinem Kollegen

Ja das Bild unten zeigt mich, meinen Kollegen und die Kinder. Leider musste ich heute früh Abschied nehmen von meinem Kollegen Sundaram. Er kommt selber aus Indien, hat lange in Dubai gelebt und rockte mit mir die letzten 36 Tage!
Am Sonntag kündigten wir es den Kinder an und am Montag machten wir,  überraschend für Sundaram :-) ,
ein riesen Gruppenfoto als Andenken. Montag Nachmittag kame die Kinder wie gewohnt zum spielen und als es ans Verabschieden ging rollten die Tränen, ewig standen wir stumm da und keiner wollte gehen. Es war eine sehr berührende Szene. Abends saßen Sundaram und ich wieder unter dem Sternenhimmel und ließen den Tag revue passieren. Es fiel uns allen schwer loszulassen. Heute Morgen, beteten wir nocheinmal miteinander und ein Mädchen schlich sich noch überraschenderweise- auch für mich- unter uns und genoss die letzten Minuten.
Wir verabredeten uns für Mai in Chennai. Es war schon hart für mich, weil er mich immer übersetzt hat, wir waren immer einer Meinung- vielleicht bis auf eine theologische Frage :-) - und wenn ich mit den Kindern über Gott sprach, wusste ich dass er mein Anliegen exakt überliefern kann. Wir teilten Ärger, Probleme und wir waren ein echtes Gegenüber für den Anderen, trotz oder gerade wegen dem hohen Altersunterschied.
Ich hasse Abschiede.

Samstag, 9. April 2011

Ein paar Worte zum ähm Samstag

Träumebuch:

 "Das Leben ist kein Problem was gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das erlebt werden will."

 "Manchmal erwache ich- und habe schon vergessen."               Zitat  George MacDonald
                                     - wer kennt das nicht...

 "Leben ist Verlust, und ich muss regelmäßig trauern, damit ich aufhöre, besitzen zu wollen. Ich werde die goldenen Hallen nicht erreichen, bis ich zu Hause bei Gott bin."

Wonach sehne ich mich brennend, ohne dass ich etwas unternehme, um es zu erreichen?
 Wonach sehne ich mich?

 Was willst Du?             Zitat Jesus.

 Still und ruhig ist mein Herz, so wie ein sattes Kind im Arm der Mutter- still wie ein solches Kind bin ich geworden.                     Psalm 131,2

Auch wenn ehrlich gesagt nicht alle satten Kinder stille sind, entspricht das trotzdem gerade meinem Gemütszustand :-)

Bei mir ist es gerade 15:46 Uhr, Kinder sind aus dem Haus, frisch geduscht und Tee- hungrig begebe ich mich hier zu Euch.
Gestern hatten wir wieder einen wunderbaren Nachmittag mit den Kindern. Sie tanzten den ganzen Nachmittag Weihnachtslieder, flochten mir eine Stunde lang die Haare und mussten kichern, als ich ihnen die Videoaufnahmen vom Tanzen zeigte.

Heute kamen 61 Kinder, mehr als sonst Samstags. Eigentlich beginnen wir 10:30 Uhr bis 14:00 Uhr, aber wie immer, standen sie um 9:00 Uhr auf der Matte. :-)

Soweit erstmal, bis später, Eure Ruth.

so siehts hier Abends aus



Ich hab die Haare schön..


Spielen am Nachmittag


Mittwoch, 6. April 2011

Neuigkeiten

So lange nicht geschrieben, also nee. Nun hier Neuigkeiten.

Ihr erlebtet die Zeitumstellung- ich nicht. Aber für mich sehr vorteilhaft, so haben wi rnur noch 3 1/2 h Unterschied. :-)

Wie Ihr, erlebte ich den 1. April hier als Joke-day. Den ganzen Vormittag veralberten mich die Kinder, dass zu meinen Füßen eine Schlange ist, auf meinem Kopf ein Papagai sitzt oder über mir ein Hund fliegt. Wi rkonnten kaum lernen vor Lachen. Sehr lustig. Mir war nicht bewusst, dass dies auf der ganzen Welt so ist.

In den letzten Tagen saß ich öfters vor meinem Raum auf dem weißen Plastikstuhl, las mein "Träumebuch" oder schrieb mein Reisetagebuch. Es ist ein herrlicher Ausblick. Wenn ich gerade aus sehe, drängen sich mir das riesige Gebirge auf und die Palmen. Wenn ich nach links schaue, sehe ich Granni, die die Kühe umherführt und die schönen Dächer gedeckt mit Palmenblättern. Zu meiner rechten- abgesehen vom kaputten Wassertank- erstreckt sich das nächste Dorf. Die Vögel fliegen von Palme zu Palme, schwarze weiße, in Schaaren oder nur zu zweit. So muss wohl das Paradies gewesen sein :-)
Gestern aß ich etwas rundes, knuspriges, es sah aus wie Tentakeln von einem Fisch, stellte sich dann aber doch als Gemüse raus. Am Abend gab es frischen Fisch mit superleckerer Knusperkruste.  Lecker.
Zur Zeit werden es immer mehr Kinder. Am Nachmittag kamen zuerst nur 5 Kinder, nun sind es 25 Kinder
und gleich ging erstmal die Neonröhre in der Halle mit Hilfe eines gekonnten Fußballkicks zu Bruch.
Sie alle haben aber auch wirklich sehr nutzvolle Talente.Jeden Tag lassen wir Musik laufen und Mädchen und Jungen tanzen wie wild umher, haben den Rythmus im Blut und singen uns hingebungsvoll ihre Hymnen.
Jeden zweiten Tag wird mein Geburtstag geplant und wir lernen Deutsch. Sie können seh rgut Guten Morgen, Ich gehe zur Schule, Ich lese und Dankeschön sagen.
Hier ist es nicht üblich, dass man sich für das Essen bedankt oder sich entschuldigt, wenn man jemanden geschubst hat. Aber das mit dem Sorry sage und Nandry (Danke) zur Köchin klappt schon ganz gut.
Leider muss ich Euch sagen, dass e smir gerade im Projekt nicht so gut geht. Mit den Kindern ist es wonderful, aber die Rahmenbedingungen sind nicht so, dass man sich wohl fühlt. Ich und mein Kollege führen mit der Leitung gerade viele Gespräche, mal sehen wie es ausgeht. Ich werde Euch auf dem Neuesten halten.
Jetzt werde ich ertsmal noch etwas schlafen gehen. Es ist zur Zeit hier sehr schwül und warm, so dass man sich viel ausruhen muss.