Sonntag, 24. April 2011

Ostern ist gerettet

Happy Easter to everybody all around this beautiful world.

Ein trubulenter Tag heute. Mein Tag begann wieder mit 6:30 am Tea, lesen, Musik hören, dösen und einer Marie, die mir half meinen neuen Sari anzuziehen. Wenn man überhaupt anziehen sagen kann- umhängen und festknoten :-)
Ich hatte vom Bruder des Hausherren zu meinem Geburtstag einen neuen Sari geschenkt bekommen der zu Ostern gleich dran glauben musste. 9:30 am startete der Ostergottesdienst (es gab auch einen halb fünf- echt zu früh..), zu dem die ganze Kirche mit den kleinen Jasmin-Blüten geschmückt wurde- was für eine Arbeit! Ich konnte es gut genießen, fühlte mich trotzdem den ganzen Tag leicht traurig und allein. Mein Kollege ist zu Hause in Chennai und naja außer der Familie gibt es ja niemanden weiter im Projekt. So habe ich den Ostersonntag vor mir als verregneten depressiven, sich über Wasser haltenden Tag erwartet. Ich habe viel mit Gott gesprochen, was echt schön war. Naja und nach Mittagsruhe (wie im Kindergarten :-) ), wieder Tea, einem wichtigen Telefonat mit meinem Leiter in Germany und e-mails-check, beschloss ich mich auf eine Entdeckertour durchs Dorf zu machen. Als ich das dem Hausherren sagte, wurde er wieder ganz blass um die Nase und wollte mir seine Tochter mitschicken- was ich aber nicht wollte- dann handelten wir aus wo ich lange gehe, wo es sicher ist ohne alkoholisierte Typen. Ich willigte ein und ging los, bewaffnet mit mp3-player, handy und photoapparat.
Sehr weit kam ich nicht, da ief mir der erste Teenie Nedin über den Weg. Ich begleitete ihn bis zu seinem Haus und wollte weiter ziehen, nur eine halbe Stunde mal um den Block. Aber nein, seine Eltern wollten, dass ich mit ihnen- wiedermal- Tea trinke. Mh naja ok, geht schnell dachte ich widerwillig. Oft ist es mir unangenehm. Man sitzt da, schweigt, redet belangsloses Zeug oder eben alle storys vom Essen bis Germany was einem so einfiel und alle stehen um dich rum- tolle Aussichten.
Ich kam ins Haus, setzte mich, schon kam Nedins Bruder Sadjin und sein Kumpel Felix, die ich alle kannte. Er hatte- wie ein famous Cricket-Player, heute Geburtstag und so aßen wir Kuchen und unterhielten uns doch recht nett. Ich musste gar nicht so viel entertainen.
 Okay dachte ich gar nicht soo aufdringlich, ganz nett. Nedin beschloss mich auf meinem Weg zu begleiten- ich ach so arme hilflose weiße Frau in der Wildniss... oh man hatte ich denen erzählt wie alt ich werde?
 Aber gut, kurzerhand wollten die anderen zwei Jungs auch noch mit. So zogen wir los über Steine, Regenfützen (wie hieß das Wort nochmal?) und winkenden Kindern und Müttern die uns verfolgten.

Kurzer Abstecher: ich hatte die Woche meinen ersten Germany-black-out. Ich wußte nicht mehr wie der deutsche Hahn heißt. Ich konnte es auf english and tamil sagen, aber deutsch? Ich musste 10 Minuten überlegen...bedenklich.

Dann kamen wir an die erste Gabelung, ich hatte in der Zwischenzeit Sajin den Photoapparat überlassen, war vielleicht nur teilweise ne gute Idee :-) aber gut.
 Felix war felsenfest überzeugt wir gehen links- ich vertraute. An der nächsten Ecke wurde beschlossen wir gehen geradeaus. Ja schien eindeutig. Als es dunkler wurde und neben uns der Fluss erschien, wie einen weiteren Fluss überspringen mussten, plötzlich nur noch vereinzelte Häuser erschienen, fing Nedin andauernd an sich bei mir zu entschuldigen. Ich fing schon mal an dem Hausherren sms zu schicken, damit er sich nach 2h meiner Abwesenheit keine Gedanken macht. Wir überquerten ein Feld, hinein in einen Insektenschwarm, durch Fützen - wir sahen ja nichts mehr vor Dunkelheit- und die Frage : Wo ist nochmal das day care center? Ein freundlicher Mann wies uns dann den Weg und auch der kläffende Hund ließ uns leben- die Jungs haben immer voll schiß, ich muss sie regelmäßig beruhigen.
Als wir wieder im day care center ankamen fragten sich schon alle wo ich war, Nedin entschuldigte sich immer noch, Felix beschloss zu meinem Geburtag Michael Jackson für mich zu tanzen und Sajin wollte die Fotos auf CD haben. Ach ja und den weiteren Jungen- Name vergessen- den wir auf dem Weg aufgegabelt hatten schob sein nun dreckiges Fahrrad glücklich vor sich her.
Ich dachte so: yes, was für eine coole Entdeckertour. Ich liebe Abendteuer und somit war Ostern wiedermal gerettet. :-)

Nun gehe ich essen. Marie hat für mich Dosey gemacht. Es ist wie Eierkuchen in Germany, lecker!

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