Ich möchte dich heute auf meine Reise nach Diwadipadi (einem Dorf) mitnehmen.
Es ist Dienstag der 19.04.11 es ist wieder sehr warm und schwül und wir hängen in meinem Zimmer rum, bei offener Tür, den Blick auf die Berge gerichtet, die im Vordergrund von riesigen Palmen geschmückt sind. Auf dem breiten Armsessel haben wir (du sitzt wahrscheinlich woanders :-) ) es uns mit einem echt guten Buch gemütlich gemacht. Die Hitze macht uns immer noch müde und die zweite Dusche am Tag wartet bald auf mich. Doch trotz des guten Buches kommt mir der Gedanke zu den nahegelegenen shops zu gehen und Süßigkeiten zu kaufen. Natürlich in erster Linie für dich und die Kids- versteht sich. Ich geh vor meinen Raum und sehe meinen Kollegen Edward, der gerade in den Ort Diwadipadi mit dem örtlichen Bus fahren will um Geld für das Projekt zu holen. Kurzerhand entschließe ich mich mit ihm mitzufahren und nehme dich einfach mit.
Bevor wir losdüsen, nehme ich meinen kleinen indischen Geldbeutel, den ich in Germany geschenkt bekommen hatte, trinke den Tee aus und werfe mir mein Tuch um die Schultern.
Es ist Dienstag der 19.04.11 es ist wieder sehr warm und schwül und wir hängen in meinem Zimmer rum, bei offener Tür, den Blick auf die Berge gerichtet, die im Vordergrund von riesigen Palmen geschmückt sind. Auf dem breiten Armsessel haben wir (du sitzt wahrscheinlich woanders :-) ) es uns mit einem echt guten Buch gemütlich gemacht. Die Hitze macht uns immer noch müde und die zweite Dusche am Tag wartet bald auf mich. Doch trotz des guten Buches kommt mir der Gedanke zu den nahegelegenen shops zu gehen und Süßigkeiten zu kaufen. Natürlich in erster Linie für dich und die Kids- versteht sich. Ich geh vor meinen Raum und sehe meinen Kollegen Edward, der gerade in den Ort Diwadipadi mit dem örtlichen Bus fahren will um Geld für das Projekt zu holen. Kurzerhand entschließe ich mich mit ihm mitzufahren und nehme dich einfach mit.
Bevor wir losdüsen, nehme ich meinen kleinen indischen Geldbeutel, den ich in Germany geschenkt bekommen hatte, trinke den Tee aus und werfe mir mein Tuch um die Schultern.
Auf dem sandigen Weg zur Straße hin betonen mein Kollege und ich wie heiß es doch heute ist und dass wir den Bus 10: 30 am erreichen wollen. Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen, was echt schwer ist hier an der Straße und ich verweise uns wohlwissen auf den Dreckhügel vor der Steinmauer. Wir warten und warten, wir reden und bereden wirklich interessante Themen, aber da fährt ein Bus in die von uns gewünschte entgegengesätzte Richtung. Was bedeutet, dass wir nach 15 minütiger Wartezeit erneut 1h auf den selbern Bus, der dann in unsere Richtung fährt, warten müssen. Nun gut, ist ja nicht so als würden wir das nicht kennen, nur du schaust mich verwundert an und ich grinse zurück: indische Zeit alles klar?
Wir kommen zurückgetrottet und die beiden Köchinnen lachen als sie uns sehen und wir beschließen erstmal zu Mittag zu essen. Es gibt Beens, Reis und sowas wie Spinat. Ich liebe dieses Essen und die Köchin freut sich über meinen Wunsch nach einem Nachschlag.
Nachdem wir nun schon vor unserer kleinen Reise durchgeschwitzt sind, versuchen wir es mit dem Bus ein zweites mal und ich höre ihn schon kommen und renne los um ihn für meinen Kollegen und uns aufzuhalten. Puh zum Glück stand ein Traktor im Weg und da die Wege nicht sehr breit sind...
Perfekt, spring auf sag ich zu dir und schon sind wir mitten im Getümmel von Frauen, Baby´s, Männern, dem Busfahrer und dem Kontrolleur, der schon wieder rumschreit. Mit hellem Gekreische werde ich im Bus begrüßt. Unsere Kinder aus dem Center fahren gerade mit dem selben Bus von der Schule nach Hause und bieten mir sogleich einen Sitzplatz an. Nun sitzen wir zu viert auf einer schmalen Bank und ich werde allen Freunden im Bus vorgestellt. Die größeren Mädchen kichern, die Jungs freuen sich und eines unserer Mädels schmiegt sich eng an mich. Es ist wunderbar mit ihnen Tamil und english zu reden, ich kann sie nun mehr verstehen und sie mich. Perfekt. Leider müssen alle Kinder schon nach dem dritten Dorf aussteigen, was in einem so vollen Bus nicht so leicht ist- man muss sich raus drängen und schreien. Unter vielen Küssen und Grüßen verlassen sie unser, für deutsche Begriffe, abgewätztes Vehickel aus Metall und etwas Leder. Nun setzt sich eine Frau neben mich und das zweite Mal gefällt jemanden mein Lippenring- was für eine Wohltat zur Abwechslung. Aber auch sie, wie gewohnt fragen mich ob es weh tat- und das bei Hindus, die sich ganze Rohre durch beide Wangen stoßen. Auch wir verstehen uns (vier Frauen um uns rum) sehr gut. Gemeinsam werten wir die Situation mit den Kindern auf Tamil aus und lachen viel. Herrlich!
Endlich angekommen, steigen wir schnellstmöglichst aus dem, über die Wege fegenden Bus, aus und ich halte dich noch rechtzeitig am Arm fest, damit du nicht in das heranbrausende bike läufst. Bleib einfach dicht hinter mir und wir überqueren fix die Straße. Zuerst steuern wir auf jedermans Lieblingsbäcker zu. Ich kaufe den superleckeren Kokusnusskuchen- 8 rupees das Stück- ich nehme 10 Stück um es später mit der Familie zu teilen.
Dann begeben wir uns auf die Suche nach einem shop, wo ich neues Papier zum schreiben und neue Stifte bekomme. Doch trotz des Drehkreuzcharakters dieses Ortes- kein Papier, keine Stifte. Na gut, ok. Ich will eh am Samstag nach Salem fahren.
Auf passen: wir überqueren wieder die Straße und ja es ist normal, dass sie dich alle anglotzen. Ich bin auch hell begeistert wenn ich mal ignoriert werde. J
Gegenüber dem Highway befindet sich der Geldautomat, der nun erst in einer halben Stunde geöffnet wird. Also beschließe ich dir meinen neu entdeckten Schmuckladen zu zeigen. Vor dem Eingang ziehen wir die Schuhe aus und betreten den dunklen Laden voll mit Ohrringen, Armreifen und Nasensteckern. Leider haben sie nicht exakt was ich suchte, dafür erwarb ich super geniale Armreifen. An jedem Arm 12 Stück, wie üblich hier im Lande. Du stellst treffsicher fest, dass sie genau zu meinen Sandalen passen, was mir gar nicht gleich aufgefallen war. Na herrlich, auch wieder was geschafft. Wieder bei meinem Kollegen angekommen, wartete dieser schon auf uns und gemeinsam rennen wir zum nächsten Bus. Der rote Flitzer fuhr bis in unser Dorf, jedoch zu einer Haltestelle, die weiter weg lag von unserem Gebäude. Wir zögerten, der Bus fuhr los, ich sagte ich könne auch ein Stück durchs Dorf laufen- also rannten wir hinter dem Bus her und sprangen noch am letzten Eingang auf die Treppe auf.
Im Bus sitzen Frauen bei Frauen und Männer bei Männern. So sitzen wir nun bei zwei Schülerinnen, die sich vor kichern kaum noch halten können, aber gerne ihr english im Gespräch erproben. Ein Typ hinter mir traute sich wirklich mich mit „Hey“ anzuquatschen. Da sein english und mein (oder sein) Tamil so schlecht war, war es ein kurzes Gespräch. Interesant zu sehen, dass Männer sich hier frei umarmen und Händchen halten ohne, dass jemand denkt sie leben homosexuell oder sie von der Seite dumm angemacht werden. Gerade da, wo Männer und Frauen in der Öffentlichkeit keine Zuneigung zeigen. Das alles geschieht vor meinen Augen als mich eine kühle Briese aus den Gedanken weckt und mir bewusst wird, dass wir gleich aussteigen müssen. Mein Kollege nickt mir zu und schon ist der staubige Sand wieder unter unseren Füßen.
Ich werfe mir mein Tuch über den Kopf, damit mein Kopf nicht noch mehr sonnenbrandähnliche Zustände aushalten muss.
Hach ja, wieder da. Mit gekochtem Wasser stoßen wir an und ruhen uns dann erstmal aus, denn halb 5 kommen hoffentlich nach dem Gewitter die Kinder wieder.
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